Gesteigerte Qualität im Innenraum, mit dem Shooting Brake eine zweite Karosserieform und erstmals auch mit Plug-in-Antrieb:  Volkswagen wertet die VW Arteon Baureihe umfangreich auf. 

VW setzt jetzt auch beim Arteon auf Elektrifizierung. Als neue Antriebsvariante steht nun auch in dieser Baureihe ein Plug-in-Hybrid-Antrieb zur Verfügung.  Sowohl für das viertürige Coupé als auch den neuen Shooting Brake kann das Doppelherz,  bestehend aus einer E-Maschine mit 115 PS und einem 156 PS starken 1,4-Liter Turbobenziner, bestellt werden.  Die  Systemleistung von  218 PS und 400 Newtonmetern erlaubt eine Höchstgeschwindigkeit von 222 Kilometern pro Stunde, der Standardsprint gelingt in 7,8 Sekunden. Das Antriebskonzept ist laut VW so ausgelegt, dass  bei ausreichend geladener Batterie jeweils im elektrischen  E-Mode  gestartet wird.  Lediglich wenn die  Batterie-Temperaturen  unter zehn Grad minus liegen, kommt der Benziner schon beim Start zum Einsatz. Die Batterie mit einem Energiegehalt von 13 Kilowattstunden (kWh)  soll eine  rein elektrische WLTP-Reichweite von bis zu 59 Kilometer mit dem Fastback und bis zu 57 Kilometer mit dem Shooting Brake ermöglichen. Im  E-Mode  sind die VW Arteon Hybridmodelle bis zu Tempo 130  schnell. Danach wird automatisch in den Modus  Hybrid gewechselt  und  der Elektromotor unterstützt den TSI, wirkt wie ein zusätzlicher Booster.  Auf der Fahrt über kurvenreiche Landstraßen mit viel Auf- und Ab-Passagen präsentiert sich der Hybridantrieb als überaus durchzugsstark, bleibt dabei aber leise und laufruhig. 

Effizientes fahren mit dem VW Arteon

Bei aktiver Navigationsführung lässt sich  über eine prädiktive Hybridstrategie die Reichweite optimieren. Das Navigationssystem nutzt die Kartendaten und das GPS, um so prädiktiv – also vorausschauend – Hinweise an den Fahrer zu übermitteln, damit der etwa vor einer Kurve frühzeitig verzögert, um so die optimale Rekuperation nutzen zu können. Bei aktivem ACC (automatische Distanzregelung) oder  Travel Assist (assistierte Quer- und Längsführung bis Tempo 210) regeln das die eHybridmodelle  automatisch.  Beispielsweise werden  Ortseinfahrten  frühzeitig erkannt und  bereits im Vorfeld  die Antriebssysteme entsprechend angepasst. Dann hält sich der Wagen auch exakt an die jeweils vorgeschriebene Geschwindigkeit. Da kommt dann schon fast das Gefühl des autonomen Fahrens auf. 

Auf der anderen Seite kann auch elektrische Energie reserviert werden. Beim Start muss dafür über das  Infotainmentsystem eingegeben werden, wieviel Prozent der Batteriekapazität bleiben soll. Dazu muss die Batterie nicht einmal voll aufgeladen sein, da sie auch unterwegs per TSI-Motor und durch Rekuperation geladen werden kann. Eine besondere Dynamik bietet der  GTE- Modus. Über eine Direkteinstiegstaste links neben dem DSG-Schalthebel wird er aktiviert,  um die maximale Systemleistung abrufen zu können. Geladen wird je nach Stromquelle mit 2,3 oder 3,6 kW Wechselstrom (AC). 

Passat in wertig

Schon das viertürige Coupé des Arteon war durchaus ein Blickfang. Dem steht der ebenfalls 4,87 Meter lange  Shooting Brake wahrlich in nichts nach. Der ist deutlich mehr als lediglich die Kombiversion der Baureihe. Zwar verdient er sich mit einem Kofferraumvolumen zwischen  565 und 1632 Liter durchaus die Bezeichnung Lademeister. Doch die flache und breite Front, die hohe Schulterlinie und das nach hinten leicht abfallende Dach  mit dem sportlichen Heckspoiler rücken den VW Arteon Shooting Brake optisch eher näher an den Porsche Panamera Sport Turismo als an einen Passat-Kombi im Luxusformat.

Ja, der Arteon steht wie gehabt auf der Plattform des Passat. Allerdings hat VW auf die Kritik reagiert, dass sich der Innenraum des sportlichen Coupés um keine Spur vom Passat unterscheidet. Demzufolge zeigt sich das Passagierabteil jetzt deutlich wertiger. Dafür stehen Ziernähte in echter Stickerei, Einlagen wahlweise aus echtem Aluminium, Eukalyptus-Holz oder Black Carbon sowie filigran gezeichnete Luftausströmer. Zudem hat der Arteon neue Sitze bekommen, die bequem sind und guten Halt geben.

Absolut unverständlich ist bei dieser umfangreichen Aufwertung des Autos, dass die Daten für das Head-up-Display auf eine Plastikscheibe projiziert werden, die sich aus dem Armaturenträger schiebt. Premium sieht anders aus. Schon bei Fahrzeugen, die in niedrigeren Klassen antreten und dementsprechend weitaus preisgünstiger sind, ist diese Billigversion längst passé, werden die Infos in der Frontscheibe gezeigt. 

Viel Platz für den Alltag

Das Platzangebot indessen ist bei einem Radstand von 2,84 Metern auch auf der Rückbank bestens. Das gilt beim Shooting Brake gerade auch für die Kopffreiheit, die  fünf Zentimeter mehr bietet als die beim schon guten Coupé. Außerdem haben die Mitfahrer im Fond eine außergewöhnliche Rundumsicht, da die C-Säule des Shooting Brake extrem schmal ausgeführt ist.

Mit der gelungenen Optik sowie der großen Alltagstauglichkeit ist dieser Version des VW Arteon schon eine echte Alternative. Gesellt sich dazu noch der Plug-in-Antrieb, sammelt das Modell  auch beim Thema Verbrauch Punkte.