Bei den Verbrennern von Volkswagen heißen die Performance-Modelle GTI oder auch GTD. Für die Elektrosparte setzen die Wolfsburger ein X hinter das den sportlichen Vertretern vorbehaltene GT. Als erstes Fahrzeug der ID-Familie rollt der ID.4 als GTX auf die Straße.

Der ID.4 GTX ist nicht nur das neue Top-Modell der ID-Baureihe, sondern auch das erste Familienmitglied, das mit Allradantrieb anrollt. Zwei Elektromotoren, einer an der Vorder-, einer an der Hinterachse, leisten gemeinsam 220 kW (299 PS). Die Erklärung für das GTX ist also eindeutig: mehr Dampf, mehr Fahrmaschine, mehr Spaß, mehr – – – alles.

Designlinien unterstrichen

Mit einer Länge von 4,58 Metern hält sich der GTX an der Vorgabe des bekannten ID.4. Doch in vielen Details hebt sich das neue Top-Modell deutlich ab. So sind die Leisten auf den Türen in Wagenfarbe lackiert und nur die schmalen Anbauteile im unteren Bereich der Karosserie in Schwarz. Dach und Heckspoiler sind ebenfalls schwarz, die Dachrahmenleiste in hochglänzendem Anthrazit ausgeführt. Glänzendes Schwarz ziert zudem die Luftgitter an der Front. Der hintere Stoßfänger hat ein neues, markantes Design, der Diffusoreinsatz ist in Galvanograu lackiert. GTX-Badges zieren Kotflügel, Türen und Heck.

Im Gesicht zeigt sich der GTX mit schmalen äußeren Einlässen in den Lüftungsgittern, in denen jeweils drei LEDs übereinander liegen. Serienmäßig sind LED-Matrix-Scheinwerfer, deren Module – so die VW-Designer – an menschliche Augen erinnern sollen. Am Heck des ID.4 GTX strahlenneuartige 3D-LED-Rückleuchten.Je neun Flächenlichtleiter, die frei im Raum stehen, erzeugen ein bogenförmiges Schlusslicht. Das Bremslicht leuchtet in Gestalt eines X, das dynamische Blinklicht wischt von innen nach außen. Zwischen den Heckleuchten spannt sich eine rote Lichtleiste. Zur Begrüßung und Verabschiedung des Fahrers laufen in den Leuchten dynamische Animationen ab.

Komfort im ID.4 GTX

Im Passagierabteil zeigen sich wie gehabt die Vorteile des Modularen E- Antriebsbaukasten (MEB). Der lange Radstand von 2,77 Metern, verbunden mit dem geringen Raumbedarf für die Technik- und Antriebskomponenten, ermöglicht ein enormes Platzangebot für alle Insassen. Vor allem auch auf der Rückbank können sie – wie beim herkömmlichen ID.4 –  überaus bequem reisen. Der Gepäckraum des ID.4 GTX fasst 543 Liter, durch Umklappen der Fondlehnen wächst er auf bis zu 1.575 Liter (dachhoch beladen). Mit der optionalen Kupplung darf das Topmodell Anhänger bis 1.200 Kilogramm ziehen. Eine weitere praktische Option ist die elektrische Heckklappe, die der Fahrer per Fußbewegung öffnet.

Für das Interieur des GTX haben die Designer ein Farbkonzept entwickelt, das den Charakter des Modells unterstreichen soll. Die vorherrschende Farbe ist dunkles Grau, Soul genannt. Der obere Bereich der Instrumententafel und die Kunstleder-Inserts in den Türen sind in einem dunklen Blauton gehalten. Rote Kontrastnähte – ein bei VW immer wieder gern zitiertes Symbol für Sportlichkeit und Stärke – setzen hier und auf den Sitzen Akzente. Lenkrad, Lenksäule, Display-Gehäuse und Tür-Inseln glänzen in Schwarz. Das GTX-Logo erscheint auf dem Lenkrad, den Einstiegsleisten und – als Perforation – im oberen Bereich der Vordersitzlehnen.

Gesundes Leben trifft High Tech

Serienmäßig bekommt der GTX eine Ambientebeleuchtung mit 30 Farben, ein beheizbares Lederlenkrad und geteilt klappbare Rücksitzlehnen. Veganer werden sich über die garantiert nicht-tierisch eingekleideten Sitze freuen. Stoffbezüge mit roten Nähten sind mit Kunstlederapplikationen an den Wangen und im oberen Bereich der Lehne kombiniert. Beide Vordersitze haben individuell einstellbare Armlehnen an der Innenseite. Ebenfalls vegan bezogen sind die optionalen elektrisch einstellbaren Top-Sport-Sitze mit hohen Wangen, integrierten Kopfstützen, Lendenwirbelstütze sowie Memory- und Massagefunktion. Die Aktion Gesunder Rücken (AGR) hat die Sitze getestet und mit ihrem Gütesiegel versehen.

Über das Multifunktionslenkrad steuert der Fahrer ein kompaktes Display mit 5,3 Zoll langer Diagonale, das ihm die wichtigsten Anzeigen präsentiert. An seinem rechten Rand liegt eine Wippe für die Wahl der Fahrstufen. In der Mitte der Instrumententafel steht das große Touch-Display für Navigation, Telefonie, Medien, Assistenzsysteme und Fahrzeug-Setup. Es hat serienmäßig eine Diagonale von zehn Zoll, im Infotainment-Paket „Plus“ wächst es auf zwölf Zoll.

Technik unterhält und unterstützt

Die serienmäßige natürliche Sprachbedienung „Hallo ID.“, die viele alltägliche Formulierungen verarbeiten kann, bildet eine weitere Bedienebene. Mit ihrer Online-Anbindung kann sie das geballte Wissen der Cloud nutzen. Die von der Mittelkonsole getrennte und daher scheinbar schwebende Instrumententafel kommt ohne physische Tasten und Schalter aus. Der Center-Airbag zwischen den Vordersitzen, der sich bei einem Seitencrash entfaltet, steigert die ohnehin hohe passive Sicherheit weiter. Im Infotainment-Paket „Plus“ kommt das Augmented-Reality-Head-up-Display an Bord, das wir bei der Vorstellung des  Audi A4 e-tron ausführlich beschrieben haben

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Ausgestattet ist der ID.4 GTX generell mit einem Infotainmentpaket samt  Navigationssystem „Discover Pro” enthält. Die darin integrierte Online-Routenberechnung plant die Ladestopps so, dass das Ziel möglichst schnell erreicht wird. Die Funktion App Connect (ebenfalls Serie) erlaubt das Medienstreaming über das Smartphone, das sich per Android Auto, Apple Car Play und Mirror Link koppeln lässt. Über die Telefonschnittstelle mit induktiver Ladeschale ist das Smartphone schnell mit dem Auto verbunden.

Bereits in Serie ist eine akustische Einparkhilfe samt automatischer Rangier-Bremsfunktion verbaut. Werksseitig hat der GTX auch Spurhalte- und Notbremsassistent inklusive Abbiegebremsfunktion und Ausweichunterstützung an Bord. Eine weitere Serien-Technologie heißt Car2X. Sie ermöglicht es dem Auto, mit anderen Fahrzeugen und der Verkehrsinfrastruktur Informationen über lokale Gefahrenstellen auszutauschen. Weitere Assistenten sind auf Wunsch verfügbar.

Dafür steht das GTX in ID.4 GTX

Ausgerüstet ist der ID.4 GTX mit zwei Motoren, die über ein Eingang-Getriebe ohne mechanische Verbindung Vorder- beziehungsweise Hinterräder antreiben. Die hintere permanent erregte Synchronmaschine leistet 150 kW (204 PS). An der Vorderachse ist ein Asynchronmotor montiert. Gemeinsam kommen beide E-Maschinen auf 220 kW (299 PS) Maximalleistung. Damit beschleunigt das Topmodell der ID.4-Baureihe in 3,2 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 60 und in 6,2 Sekunden auf 100. Die elektronisch begrenzte Höchstgeschwindigkeit beträgt 180 Kilometer pro Stunde. In vielen Fahrsituationen leistet die E-Maschine an der Hinterachse den Antrieb alleine. Erst wenn die Fahrweise sportlicher wird oder mehr Traktion notwendig ist, wird der Motor an der Vorderachse situationsgerecht zugeschaltet.

Mit einer 486 Kilogramm schweren Batterie, die eine Netto-Kapazität von 77 kWh (Brutto 82) hat, ist laut Volkswagen eine Reichweite von bis zu 480 Kilometern machbar. Der Verbrauch wird im NEFZ-Zyklus mit 19,1 kWh angegeben. VW garantiert dafür, dass die Batterie nach acht Jahren oder 160.000 km Fahrstrecke noch mindestens 70 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität hat.

Über das serienmäßige Mode-3-Kabel lädt der ID.4 GTX Wechselstrom mit bis zu elf Kilowatt Leistung. An einer DC-Schnellladestation kann er in etwa 30 Minuten Gleichstrom für die nächsten 300 Kilometer (gemäß WLTP) nachladen – mit bis zu 125 kW Ladeleistung.

Fazit

Auf den Markt kommt der ID.4 GTX in diesem Sommer zum Grundpreis von 50.415 Euro. 7.500 Euro Förderung können für dieses Fahrzeug beantragt werden. Wir werden beobachten, wie sich der Nachfolger der dreibuchstabigen Kultkürzel aus dem Hause VW entwickelt.