Elektrisch mobil auf engstem Raum

Bei manchen Anwendungen sind ausgewachsene Elektroautos oder -motorräder noch überdimensioniert, und seien sie noch so „stadtflitzerig“ dimensioniert. Ob auf zwei oder auf vier Rädern, die Anzahl der Lösungen ist inzwischen unüberschaubar. Ein paar neue bzw. interessante Lösungen von Pedelec bis Minimal-Vierrad zur Citymobilität haben wir hier zusammengestellt.

Halbe Portion, voll nutzbar

Gogoro Eeyo 1 und 1s

12,4 und sogar nur 11,9 Kilo – was für Trekking- und Fitnessräder schon veritable Leichtgewichte sind, kann für Pedelecs, also durch Muskelkraft aktivierte Elektrofahrräder, fast schon als Sensation angesehen werden. Normale Pedelecs tragen schnell doppelt so dick auf. Gogoro, ja, das sind die mit den Elektrorollern samt zugehörigem Tauschsystem für die Akkus, erreicht das durch einen vergleichsweise kleinen Akku mit 123 Wh, der zusammen mit dem Elektromotor in der Hinterradnabe steckt. Trotzdem sollen die Eeyos je nach Modus bis zu 90 km weit kommen und in 2,5 Stunden wieder aufgeladen sein. Das 4.599 US-Dollar teure Eeyo 1s erreicht seinen Gewichtsvorteil durch Carbon – in Sattelstütze, Lenker und Felgen. Das Eeyo 1 ist dafür schon für 3.899 USD zu haben.

eeyo.bike

WoW-Faktor

WoW Model 4 und Model 6

In die Fahrzeugklassen L1e und L3e, die beide mit dem Autoführerschein genutzt werden dürfen, passen die beiden Elektroroller WoW Model 4 und Model 6. Der Unterschied der ohne Akkus 93 bzw. 95 Kilo leichten Roller: Sie kosten nicht mehr als vergleichbare Benziner. Das maximal 45 km/h schnelle Model 4 soll in der Basis mit einem 20 Kilo schweren 2,2-kWh-Akku bis zu 107 km weit kommen, das 40 km/h schnellere Model 6 mit 24 Kilo und 3 kWh bis zu 96 km. Allerdings können sie, neben dem Sattel in eigenen Fächern installiert, durch Zusatzmodule aufgestockt werden. Anders als in vielen ähnlichen Rollern steckt der Motor in der Mitte des Fahrzeugs und nicht im Rad, was die ungefederten Massen verringert. Ein Rückwärtsgang und ein Rekuperationsmodus komplettieren die Praxistauglichkeit.

Next Generation

Gocycle GX 2nd Generation

Mit der leichteren Vorderradgabel der Topmodelle GXi und G3Carbon sowie fast vollständig in den Rahmen integrierter Verkabelung wertet Gocycle seine „Mittelklasse“ der schnell faltbaren Kompakträder auf. 300 Gramm weniger Gewicht und eine verbesserte Fahrdynamik bringt die neue Gabel, es wiegt jetzt nur noch 17,5 Kilo, cleaneres Design und einen erleichterten Faltvorgang die verschwundene Kabelei. Mit seinem Vorderradmotor wird ein Gocycle quasi zu einem hybriden Allradgefährt, das dann auch noch eine Antischlupfregelung verfügt. Der Akku, der etwa 80 km weit reicht, kann entnommen und aufgeladen werden. Über eine Smartphone-App, die sich mit dem Bluetooth des Fahrrads verbindet, können alle möglichen Daten ausgelesen und eingestellt werden. Ab 3.199 Euro.

Hier der ausführliche Bericht: Gocycle

www.gocycle.com

Völlig illegaler Spaßmacher

Berg Toys Vision

Was passiert, wenn man den Antrieb eines S-Pedelec in ein Go-Kart verpflanzt? Das wollten auch die Entwickler von Berg Toys BV aus den Niederlanden wissen, und sie schufen das Vision. Das tatsächlich als „Vision“ gedachte „E-Kettcar“, wieder einmal wurde ein Markenname zur Bezeichnung einer Fahrzeuggattung, greift auf einen 250 Watt starken E-Motor zurück, der durch das Treten der Pedale in Betrieb gesetzt wird. Die Zukunft des Go-Kart nennt Berg Toys sein Vision, das von einer Mittelbremsscheibe an den Hinterrädern eingefangen werden kann. Fünf Gänge, ein Bordcomputer und ein Lichtsystem komplettieren die Ausstattung. Über Akkukapazität und Reichweite gibt es angesichts des Konzept-Charakters ebensowenig Informationen wie über die Reichweite.

Elektromofa mal anders

Vässla Bike

In der Tradition der Mofas soll das Vässla Bike stehen. Ausgestattet mit einem 250 bis 500 Watt starken Motor in der Hinterradnabe, fährt das Bike ohne Muskelkraft bis zu 45 km/h schnell. Bis zu 40 km weit soll das 21,5 Kilo schwere Gefährt kommen, ohne dass man noch einmal nachladen müsste. Praktischerweise lässt sich der Akku herausnehmen, sodass man ihn entweder mit in die Wohnung nehmen oder gegen einen vollen austauschen könnte. Damit eignet sich das Bike nicht nur für den Einsatz in Firmen oder Hotels, sondern auch bei Sharing-Diensten in Sachen Mobilität. Das Bike ist die zweite Modellreihe von Vässla, die auch einen elektrischen Roller im Programm haben.

Das Microcarfahrrad

Auto-E-Bike CityQ

Was ist das? Steuerung, Sitzposition, Dach, vier Räder – das ist ein Auto. Bereifung, Wetterabhängigkeit, Gewicht und Geschwindigkeit – oder doch eher ein Fahrrad? CityQ ist ein LEV, ein Light Electric Vehicle, also ein leichtes Elektrofahrzeug. Das sagt erst einmal nichts über die Anzahl der Räder und ihre Größen aus. Das gerade mal 87 cm breite Gefährt ist nicht wirklich breiter als ein Motorrollder und bringt mit nur 70 Kilo auch ähnlich wenig auf die Waage. Maximal dürfen 150 Kilo zugeladen werden. Dennoch kommt CityQ mit 250 Watt Leistung auf bis zu 25 km/h und 70 bis 100 km weit. Dazu gehören auch verschiedene Fahrmodi, Rückwärtsgang und Tempomat. CityQ kostet gut 8.900 Euro und kann für 99 Euro vorbestellt werden. Hier ein ausführlicher Bericht: CityQ