Noch ist es nur ein Concept-Car. Doch fast exakt in der jetzt gezeigten Form wird Audi den Q4 Sportback e-tron  als Schwestermodell des ebenfalls rein elektrisch angetriebenen Q4 im kommenden Frühjahr auf den Markt bringen.  

Kompaktes SUV oder sportlich gezeichnetes SUV-Coupé – Audi bietet den elektrisch angetriebenen Q4 vom Frühjahr 2021 an in beiden Versionen an. Die Abmessungen beider  Modelle sind dabei nahezu identisch: Mit 4,60 Metern Außenlänge misst der Sportback einen Zentimeter  mehr, mit einer Höhe von 1,60  Metern  ist er um einen Zentimeter flacher. Die Breite von 1,90 Metern  und der Radstand von 2,77 Metern  verbinden die Q4-Varianten wiederum.

Auf der Grundstruktur des ID.4 hat Audi eine bestechende Silhouette gezeichnet
Auf der Grundstruktur des ID.4 hat Audi eine bestechende Silhouette gezeichnet

Doch die Silhouette lässt das Coupé, das sich die Grundstruktur mit dem ID.4 von VW teilt, deutlich gestreckter wirken. Audi-Designer Philipp Römers spricht im Vergleich zum SUV von einer progressiveren und sportlicheren Form. Dazu trägt vor allem das  nach hinten abfallende Dach bei. Dessen Linie geht in stark  geneigten D-Säulen über und endet in Höhe der unteren Fensterkante in einem horizontalen Spoiler. Ein im unteren Bereich über die Heckscheibe gespannter Spoiler trägt ebenso wie der Diffusor zum guten cW-Wert von 0,26 bei. Ein in der Mitte schmal zulaufendes Leuchtenband verbindet die beiden Rückleuchten. Die nehmen mit der Pfeilung der LED-Segmente die Gestaltung der e-tron-Modelle auf.  Wie die hat auch das neue Konzeptfahrzeug statt eines klassischen Kühlergrills eine strukturierte und geschlossene Fläche innerhalb eines breiten, nahezu aufrecht stehenden Achteck-Rahmens. Rechts und links daneben betonen mächtige Air-Curtens die Breite der Front. Neu ist die Tagfahrlicht-Signatur, deren digitales Feld fast über die gesamte Breite der LED-Scheinwerfer reicht.

Ein durchgehendes Leuchtenband am Heck garantiert dem Q4 e-tron Sportback Concept hohen Wiedererkennungswert
Ein durchgehendes Leuchtenband am Heck garantiert dem Q4 e-tron Sportback Concept hohen Wiedererkennungswert

Besonders markant gezeichnet sind die Flanken. Das gilt ebenso für die Betonung der Seitenschweller wie die muskulös ausgearbeiteten Radhäuser. Über die vorderen zieht sich eine scharf geschnittene Linie, die bis unter den Seitenspiegel reicht, sich dort nach unten neigt. Etwa in der Mitte der hinteren Tür erhebt sich diese Linie wieder wie aus dem Nichts, um dann über die hinteren Kotflügel bis weit in die Heckklappe läuft. Hinter der liegt ein großzügig bemessener Kofferraum.

Viel Platz und Technik im Interieur des Q4 e-tron Sportback Concept – Augmented Reality inklusive

Mehr  als großzügig ist der Platz im Passagierabteil. Designer Römers ist sicher,  dass das Raumangebot aufgrund des Radstands und anderer Maßnahmen fast zwei Fahrzeugklassen höher einzustufen ist. Dass gelte vor allem für die Beinfreiheit. Ansonsten standen Nachhaltigkeit und Digitalisierung bei der Entwicklung des Q4 Sportback e-tron concept klar im Blickpunkt. So werden Mikrofaser-Textilien und Recycling-Materialien eingesetzt.  Bekannt ist das virtual Cockpit. Neu hingegen das großformatige Head-up-Display mit Augmented Reality-Funktion. Es kann wichtige graphische Informationen – etwa Richtungspfeile zum Abbiegen –  direkt in den Straßenverlauf einblenden. Zentral, oberhalb der Mittelkonsole ist ein 12,3 Zoll großer Touchscreen für Anzeige und Bedienung von Infotainment und Fahrzeugfunktionen platziert. Auf den Lenkradspeichen dienen als Touch-Elemente ausgelegte Bedienfelder dazu, häufig genutzte Funktionen anzuwählen.

Auf der Antriebsseite setzt Audi beim Q4 e-tron sportback concept auf die sportliche  Note. Je ein E-Motor treibt die Vorder- und Hinterachse an. Um den höchsten Wirkungsgrad zu erzielen, nutzt der Q4 Sportback e-tron concept in den meisten Fällen hauptsächlich seine hintere E-Maschine, einen permanent erregten Synchronmotor. Die Antriebsmomente sind aus Gründen der Effizienz grundsätzlich hecklastig verteilt. Fordert der Fahrer mehr Leistung an als die hintere E-Maschine bereitstellen kann, legt der elektrische Allradantrieb mittels des vorderen Asynchronmotors die Momente bedarfsgerecht Richtung Vorderachse. 150 kW leistet der E-Motor im Heck und mobilisiert ein Drehmoment von 310 Newtonmeter (Nm). Der Frontmotor versorgt die Vorderräder mit bis zu 75 kW und 150 Nm. Die Systemleistung beträgt 225 kW. Die in Form eines flachen, breiten Blocks unter der Passagierzelle zwischen den Achsen platzierte

Das Interieur ist markant und zugleich aufgeräumt, viel Freiraum für die Passagiere
Das Interieur ist markant und zugleich aufgeräumt, viel Freiraum für die Passagiere

Batterie (510 Kilogramm schwer) im Fahrzeugboden speichert 82 Kilowattstunden – damit wird laut Audi nach WLTP-Standard eine Reichweite von mehr als 450 Kilometern möglich. Wie schon beim e-tron soll Audis Rekuperationsstrategie bei der kompakten E-Baureihe ebenfalls die Reichweite optimieren. Das komplexe Thermomanagement von Antrieb und Batterie, unter anderem mit einer CO2-Wärmepumpe, trägt ebenso dazu bei.

Bis zu 450 km Reichweite dank einer 82 kWh Batterie

Geladen wird der Akku mit maximal 125 Kilowatt. So soll es etwas mehr als 30 Minuten dauern, um wieder 80 Prozent der Gesamtkapazität zu erreichen. Die Lage der Batterie ist laut Audi ein  Schlüsselfaktor für den sportlichen Charakter und die hervorragende Querdynamik des Q4 Sportback e-tron. Die Achslastverteilung ist mit einem Verhältnis von annähernd 50:50 austariert. Die Vorderräder des Q4 Sportback e-tron concept werden an einer McPherson-Achse mit adaptiven Dämpfern geführt; hinten gibt es eine Mehrlenker-Achse mit getrennt angeordneten Federn und Dämpfern, letztere ebenfalls adaptiv.