Opel startet in ein neues Jahrzehnt – mit einer neuen Designlinie und mit einer neuen Antriebsstrategie: Der neue Opel Mokka-e startet als reiner Elektriker in den Markt. Die Geschwister mit Verbrennern müssen sich ein bisschen gedulden, bis auch sie auf die Straßen dürfen.

Opel Mokka-e an Ladesäule

Seit ein paar Monaten schreiben wir die 20er-Jahre. Und Opel bringt ein belebendes Element auf die Straßen: Optisch und technisch soll (und kann) der Mokka-e ein Zeichen neuer Energie setzen, denn erstmalig ist der Erstling einer neuen Baureihe rein elektrisch unterwegs. Die mit Verbrennern ausgestatteten Modelle sollen erst später folgen.

Doch nicht nur in Sachen Antrieb setzt dieser Mokka ein Zeichen, sondern auch für das Design einer ganzen Marke: Opel gibt mit der um 12,5 Zentimeter „geschrumpften“ und 120 Kilo leichteren zweiten Mokka-Generation eine komplett neue Designsprache auf den Weg, die sich wie der berühmte rote Faden durch die kommenden Opel-Modelle ziehen soll.

Kurze Würze

Kürzer und leichter ist gut – und bleibt gut: Der 4,15 Meter lange Opel Mokka-e ist dabei nämlich flinker geworden, wie es sich für die eine halbe Nummer kürzere Klasse gehört. Ohne dabei an Platzangebot einzubüßen: Der Radstand wuchs sogar um zwei Millimeter, und der 350 Liter große Kofferraum hat sein Volumen in etwa gehalten. Und lässt sich spielerisch auch in enge Parklücken einparken.

Vom geringen Gewicht profitiert der Mokka-e in doppelter Weise: Zum einen sinkt dadurch der Verbrauch, und zum anderen senkt sich der Schwerpunkt des Kompakt-SUV Handling-förderlich ab. Außerdem konnte Opel die Verwindungssteifigkeit der Karosserie um 30 Prozent steigern – was ebenfalls dafür sorgt, dass dieser Mokka ordentlich Pfeffer im Hintern mitbringt.

Opel Mokka-e Batterie plus Antriebssystem

Antrieb unter Strom

Die Daten für den Antrieb kennt man. Aus dem Corsa-e. Und den Konzernbrüdern Peugeot e-208 und e-2008 sowie DS3 Crossback e-Tense und dem kommenden Citroën ë-C4: Sie alle bauen auf der Multi-Energy-Plattform CMP des PSA-Konzerns auf (Common Modular Platform), die sowohl elektrische als auch konventionelle Antriebe aufnimmt.

100 kW/136 PS und 260 Nm werden auf die Vorderräder losgelassen. Ansprechverhalten, Agilität und Dynamik haben die Väter dem Mokka-e also ins Stammbuch geschrieben, die der Fahrer durch die Fahrmodi Normal, Eco und Sport dosieren kann – und natürlich durch das Gefühl im eigenen rechten Fuß.

Bis zu 322 km nach WLTP soll die Energie aus dem 50-kWh-Akku weiter bringen – mit bis zu 150 km/h und sogar ohne den Eco-Modus zu bemühen. Mit bis zu 100 kW DC-Ladeleistung dauern die Tankpausen dann auch nicht ungebührlich lange: In 30 Minuten soll der Akku dann auch wieder zu 80 Prozent gefüllt sein – laut WLTP reicht das für die nächsten 250 km. So werden auch Langstrecken zu einer komfortablen Angelegenheit. In der heimischen Garage oder an öffentlichen DC-Ladern sind dann bis zu 11 kW drin – für einen zwischenzeitlichen „Elektronencocktail zur Auffrischung“ oder beim Laden über Nacht in der heimischen Garage eine willkommene Eigenschaft des Mokka-e.

New Style

Kurze Überhänge – an der Front 61, am Heck 66 Millimeter weniger – 10 Millimeter breiter und einer optisch gestreckte Silhouette. Zusammen mit 18-Zöllern ergibt sich so ein kraftvoller Auftritt, spätestens in Kombination mit Gesichtszügen, die an den dynamischen Auftritt der legendären ersten Generation des Opel Manta erinnern. Unterstrichen wird das Ganze durch die Kombination mit Intellilux LED-Matrix-Scheinwerfern und dem charakteristischen, flügelförmigen LED-Tagfahrlicht.

Der neue Stil spiegelt sich mit dem Pure Panel im Innenraum wider: Das Cockpit weist die gleichen Züge auf wie die Front des Mokka. Zwei breite Bildschirme, der vor dem Fahrer misst zwölf Zoll in der Diagonalen, und eine Reduzierung des Tastenfuhrparks charakterisieren das Bild des Innenraums. Elektrische Parkbremse, elektrischer Schalthebel und harmonisch eingefügte Kontroll- und Bedientasten – die Bedienwelt des Mokka-e wirkt wie aus einem Guss.

Wie ein großer

Dazu kommen Komfort- und Technologiemerkmale, wie man sie sonst nur in größeren Fahrzeugklassen findet. Neben den schon erwähnten LED-Leuchten, die allen Varianten des Mokka-e serienmäßig aufweisen, gibt es auch Verkehrsschilderkennung und einen Automatischen Geschwindigkeitsassistenten. Der ist ebenso optional erhältlich wie ein aktiver Spurhalte-Assistent und die Rückfahrkamera mit einem Panorama-Objektiv für ein 180-Grad-Sichtfeld.

Sechs-Wege-Ergonomiesitz, ein beheizbarer Leder-Komfortsitz mit perforiertem Bezug und Massagefunktion, Alcantara- oder Volllederausstattung – nicht unbedingt alltägliche Extras in einem Auto des B-Segments. Mit einer Ladeschale kann ein Smartphone drahtlos aufgeladen werden, und eine Entertainment-Navi-Kombination mit je nach Ausstattungslinie sieben oder zehn Zoll großem Touchscreen mach die Fahrt zu einem Erlebnis.

Dazu kommen diverse Online-Funktionen: Apple CarPlay, Android Auto, OpelConnect, myOpel App, Free2Move Services – Komfort, Sicherheit und Pannenhilfe sind über das Internet jederzeit vorhanden.

Opel Mokka-e Interior

Fazit

Werden diese 20er wieder so „golden“ oder „roaring“ wie die des letzten Jahrhunderts, die ebenfalls kriselig begannen? Wenn sich Geschichte wiederholt, könnte das glatt sein. Mit dem Mokka-e setzt Opel nämlich ein Signal, dass die Geschichte der Verbreitung und „Demokratisierung“ von neuem Design und neuen Technolgien in auch preislich attraktiven Produkten ein weiteres Mal erzählt werden wird.

Neues Design? Check. Neue Technologien? Double-Check. (Preislich) attraktiv? Triple-Check.