Das smart EQ fortwo cabrio ist das ultimative Stadtauto
Das smart EQ fortwo cabrio ist das ultimative Stadtauto

2020 ist das Jahr in dem smart komplett auf Elektromobilität setzt. Die Verbrenner sind Geschichte, stattdessen säuseln fortwo, fortwo cabrio und forfour nun ausschließlich elektrisch über die Straßen. Wir durften die frisch facegelifteten Ultrakompakten auf den Straßen Valencias erproben. 

Es regnet nicht, es schüttet in Strömen. Schlechte Vorzeichen, haben wir uns doch für den ersten Ausflug das fortwo cabrio vorgenommen. Egal. Valencia wird in diesen Tagen vom Sturm Gloria heimgesucht, der die Stadt in einen interessanten Ausnahmezustand versetzt, denn solche Wassermengen ist man hier nicht gewohnt. Das führt dazu, dass wir auf den geplanten Routen auch mal vor heftig gefluteten Straßen kehrtmachen und neue Wege suchen müssen.

So sonnig war es in Valencia nur selten. Umso wertvoller ist die Möglichkeit, das Dach des smart in Sekunden öffnen zu können
So sonnig war es in Valencia nur selten. Umso wertvoller ist die Möglichkeit, das Dach des smart EQ fortwo Cabrio in Sekunden öffnen zu können

Dem fortwo ist es egal, er trotzt den widrigen Bedingungen und schnürt unbeirrt durch die Straßen. Nach wie vor mit Heckantrieb und satten 61 kW gesegnet, ist er fast ausnahmslos Erster beim Ampelspurt, wenn es darauf ankommt. Meist aber gleiten wir gemütlich durch die Straßen und nachmittags gelingt es uns sogar, das Stoffdach aufzumachen, ohne nass zu werden.

Nur ein Facelift?

Doch was ist wirklich neu am smart des Jahrgangs 2020. Ein wenig anders geformter Kunststoff an Front und Heck? Mitnichten. Auch wenn die technische Basis identisch ist, hat smart bei wesentlichen Dingen ordentlich nachgelegt. Erstes äußerlich erkennbares Merkmal sind die neuen Scheinwerfer, die nun optional in LED-Technik erstrahlen. Das bedeutet, es wird wirklich heller, wenn die Frontscheinwerfer angehen. Das bislang verbaute H4-Licht ist zwar immer noch Serie, aber gegen Aufpreis gibt es die schicken Voll-LED-Scheinwerfer, die dafür sorgen, dass es beim Einschalten des Lichts endlich sichtbar heller wird. Dazu passend haben dann auch die Rücklichter eine andere, deutlich modernere Optik.

„Endlich, endlich, endlich gibt es für den Smart Frontscheinwerfer, die diesen Namen auch verdienen“

Die optionalen Voll-LED Scheinwerfer für den smart fortwo und forfour liefern endlich brauchbares Licht
Die optionalen Voll-LED Scheinwerfer für den smart fortwo und forfour liefern endlich brauchbares Licht

Im Interieur fällt die große Ablagefläche in der Mittelkonsole auf. Nanu, hat smart dafür die Cupholder geopfert? Nein, denn die Ablage lässt sich verschieben und offenbart dann die ersehnten Halterungen für Getränke. Außerdem finden sich nun hier auch die heutzutage so wertvollen USB-Ports zur Stromversorgung von Smartphone & Co. Rund um die Ablage schimmert sanftes Licht und bietet so auch i Dunkeln ausreichende Orientierung.

Ziemlich digital

Wie es sich für ein Elektroauto in 2020 gehört, gehorcht auch der smart einer App. Die Smart EQ Control App liefert nicht nur Informationen über Ladezustand und Reichweite, sie erlaubt es auch, den Metropolisten vorzuheizen bzw. zu lüften, sofern er gerade an der Ladestation hängt. Das macht bei Elektroautos natürlich Sinn, weil man dann bestens temperiert, aber dennoch mit vollem Akku seine Fahrt antreten kann. Abseits der Ladeinfrastruktur hat man auf diese Möglichkeit weiterhin verzichtet, um die ja eher knappen Batteriekapazitäten zu schonen.

Die Smart EQ Control App liefert nicht nur Informationen über Ladezustand und Reichweite, sie erlaubt es auch, den Metropolisten vorzuheizen bzw. zu lüften,
Die Smart EQ Control App liefert nicht nur Informationen über Ladezustand und Reichweite, sie erlaubt es auch, den Metropolisten vorzuheizen bzw. zu lüften,

„Mit dem neuen smart hat man automatisch sein eigenes Car-Sharing-Unternehmen – beeindruckend“

Doch der smart kann digital noch mehr. Mit den „Ready to“-Diensten kann man fortwo und forfour auch per App an Freunde verleihen. Diese benötigen dann keinen Schlüssel, sondern identifizieren sich via NFC (Near Field Communication) mit ihrem Smartphone und können so das Fahrzeug nicht nur öffnen, sondern auch fahren. Man kann die so freigegebenen Fahrer in zwei Gruppen einteilen: Eine, die das Fahrzeug umsonst nutzen kann, eine zweite, die einen festen Minutenpreis zahlt. Die Abrechnung übernimmt dabei die App. Mit dem neuen smart hat man so automatisch sein eigenes Car-Sharing-Unternehmen – beeindruckend. 

Mehr Display und endlich CarPlay und Android Auto

Last not least hat smart dem fortwo und forfour endlich ein neues Entertainmentsystem gegönnt, wenn auch gegen Aufpreis. Der Monitor wächst dabei in der Diagonale um einen Zoll und endlich lassen sich Apples CarPlay und Android Auto nutzen. So kann man seine gewohnten Navigations- und Entertainment-Apps sowie die digitalen Assistenten endlich komfortabel im Auto nutzen und muss sich nicht mehr mit der smart Navigation herumschlagen, die nun wirklich nicht dem Stand der Technik entsprach. Wer sich also einen neuen smart konfiguriert, sollte diese Option unbedingt mit einbeziehen. Das neue „große“ Infotainment-System ist allerdings erst ab dem zweiten Quartal bestellbar. 

Der Monitor im smart wächst in der Diagonale um einen Zoll und kann endlich Apple CarPlay und Android Auto
Der Monitor im smart wächst in der Diagonale um einen Zoll und kann endlich Apple CarPlay und Android Auto

fortwo? Forfour? Egal, for fun!

Die Qual der Wahl beim Antrieb erspart uns smart ja nun, da bleibt noch die Frage nach der Bauform. Unser Favorit ist ja das fortwo cabrio, denn einerseits bietet es den unschlagbaren Vorteil, mit nur 2,70 Länge und knapp 7 Metern Wendekreis als Ultima Ratio in der Stadt zu gelten. Andererseits kann man jederzeit, also auch bei voller Fahrt, das Stoffdach öffnen und so sein privates Open Air Festival feiern, den Duft der Stadt erschnuppern oder im Wald der Natur lauschen. In langsamer Fahrt ohne lästige Motorengeräusche die Natur erleben – perfekt. 

Wem das Cabrio-Dasein eher keine Freude bereitet, der hat natürlich weiterhin das fortwo coupé zur Auswahl. Mit identischen Traummaßen und den entsprechenden Vorteilen. Müssen jedoch mehr als zwei Personen transportiert werden, dann ist der forfour das Mittel der Wahl. Mit 3,50 Länge stößt er allerdings in die Dimensionen „normaler“ Autos vor und da ist die Konkurrenz mittlerweile beachtlich und vor allem auch preislich eine Herausforderung. 

Müssen mehr als zwei Personen transportiert werden, dann ist der smart forfour das Mittel der Wahl
Müssen mehr als zwei Personen transportiert werden, dann ist der smart forfour das Mittel der Wahl

Als fortwo beschleunigt der 60 kW starke Heckmotor das Gefährt in 4,8 Sekunden, nicht auf 100, sondern auf 60 km/h. An der Ampel zeigt man damit vielen größeren Gefährten die schicken, neuen Rücklichter. Bei 120 km/h wird der smart elektronisch abgeregelt. Das macht Sinn, weil auf der Autobahn auch der Verbrauch flott ansteigt. Säuselt man dagegen ökologisch durch die Stadt und rekuperiert dementsprechend effizient, dann sind die bei vollem Akku angezeigten 130 km Reichweite durchaus realisierbar. „Getankt“ wird dann entweder mit dem serienmäßigen 4,6 kW Bordlader oder optional mit 22 kW an AC-Ladesäulen oder heimischen Wallbox. Letzteres dauert dann keine Dreiviertelstunde (von 10 auf 80 Prozent), aber auch die 4,6 kW-Variante ist mehr als alltagstauglich, denn für lange Distanzen ist der smart sicherlich nicht die erste Wahl. Eine DC-Lademöglichkeit wäre angesichts der Akkukapazität von nur 17.6 kWh auch reichlich überdimensioniert.

Fazit

Der smart war und bleibt das ultimative Automobil für den urbanen Lebensraum. Das gilt in der nun rein elektrisch verfügbaren Variante natürlich umso mehr. In Sachen Platzbedarf und somit bei der Parkplatzjagd ist er unschlagbar. Der Wendekreis lässt Manöver zu, an die mit anderen Autos nicht zu denken wäre und in diesem Umfeld ist auch die maximale Reichweite mehr als ausreichend.