Extreme, elektrifizierte Sportwagen-Exoten setzen auch im Zeitalter der E-Mobilität den Kontrapunkt zum Transport-Werkzeug Auto. Ein paar davon machen schon jetzt von sich reden.

Wie wäre es mit Czinger? Das Erstlingswerk der Kalifornier heißt 21C. Unter anderem hat der 1,2 Tonnen leichte Zweisitzer einen doppelt turbogeladenen V8 mit lediglich 2,88 Liter Hubraum unter der Haube. Der reicht aber nicht. Zusätzlich sorgen an den Vorderrädern noch zwei Elektromotoren für Schub, der eine Sprintzeit in 29 Sekunden ermöglicht. Natürlich nicht auf 100. Auch nicht auf 200 oder 300. Dieser Wert bezieht sich auf den Spurt von 0 auf 400. Auf 100 ist der 21C nach nur 1,9 Sekunden. Maximal sind 432 km/h möglich. Das in Teilen aus dem 3D-Drucker stammende Hypercar soll 80 Mal gebaut werden, wenn sich genug zahlungskräftige Käufer finden. Einen Preis gibt es noch nicht, doch angesichts der Eckdaten sollte man mit einem Millionensümmchen rechnen.

Ebenfalls eine neue Marke ist Vega aus Sri Lanka, die den Sportwagen EVX im Programm hat. Dieser kommt nicht nur aus einer Region, die wohl niemand mit Autobau verbindet, der EVX wird zudem elektrisch angetrieben. Und das ziemlich heftig, denn als Sprintzeit gibt Vega Innovations 3,2 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 an. Verantwortlich dafür ist ein über 800 PS starker E-Antrieb, der angesichts von 2,1 Tonnen Fahrgewicht kein so leichtes Spiel wie beim Czinger hat. Trotz des fast 500 Kilogramm schweren Akkus soll die Reichweite bei eher bescheidenen 300 Kilometer liegen. Vega will für 2021 ein Batteriepaket für 750 Kilometer Reichweite schnüren. Vermutlich wird diese Version dann schwerer und vermutlich auch teurer als die rund 230.000 Euro, die der EVX zunächst kosten soll.

Gut 3,5 Millionen Euro teuer ist der Aspark Owl. Die 99 Zentimeter flache Flunder bietet im Gegenzug einen viermotorigen E-Antrieb, der 1.480 kW/2.012 PS leistet. Damit kann das vom japanischen Mischkonzern Aspark erdachte Hypercar selbst einen Czinger stehen lassen, denn der Sprint auf 100 soll nur 1,69 Sekunden dauern und die 300er-Marke nach 10,9 Sekunden fallen. Auch die Reichweite kann sich sehen lassen: Eine 64-kWh-Batterie soll für 450 Kilometer reichen, vermutlich aber nur bei Landstraßentempo. Angeblich sollen erste Exemplare des Owl im zweiten Quartal 2020 vom italienischen Autragsfertiger Manifattura Automobili Torino an Kunden übergeben werden.

Vom Drako GTE sind nur 25 Exemplare vorgesehen. Auch wenn die Marke nur wenige kennen, ist die Karosserie des GTE vermutlich vielen geläufiger. Im Kern handelt es sich nämlich um einen Karma Revero, der einstmals auch als Fisker Karma sogar in Deutschland verkauft wurde. Die US-Firma Drako hat allerdings Front- und Heckdesign für ihren GTE stark modifiziert und zudem einen eigenen E-Antrieb verpflanzt. Dieser setzt sich aus gleich vier 225 kW/306 PS starken E-Motoren zusammen, die gemeinsam 900 kW/1.224 PS und 8.800 Newtonmeter Drehmoment leisten. Die Motoren sind jeweils an ein Rad gekoppelt, was ein für die Fahrdynamik vermutlich sehr vorteilhaftes Torque-Vectoring erlaubt. Die Höchstgeschwindigkeit soll bei über 330 km/h liegen, eine Sprintzeit wurden hingegen noch nicht genannt. In einem Dragster-Rennen hat der GTE aber schon gezeigt, dass er schneller als Teslas Model S P100D fahren kann, der im Ludicrous-Modus für den Sprint auf 100 km/h lediglich 2,7 Sekunden braucht. Allerdings ist der Drako GTE mit 1,1 Millionen Euro auch um ein Vielfaches teurer als der Tesla.