Es gibt nur wenige Fahrräder, deren Design so markant ist, dass sie gleich auffallen, und das Cowboy 3 gehört sicher dazu. Wir haben das Prachtstück einige Zeit im Alltag bewegt, um herauszufinden, ob es „nur“ schön ist oder auch gut.
Ein markanter Rahmen und als herausragendes Merkmal integrierte Lichter, so erobert das Cowboy 3 Bike die Herzen der Fahrradszene. Umso bedauerlicher ist es, dass diese nicht StVo-konform sind. Man muss also weiterhin Licht ans Fahrrad klemmen, um nachts regelkonform unterwegs zu sein. Trotzdem bietet die integrierte Beleuchtung Vorteile, denn sie interagiert mit dem Rad. Beim Bremsen wird über das blinkende Rücklicht signalisiert, dass man langsamer wird. Falls das nicht hilft und es zu einem Unfall kommt, gibt es eine Crash-Erkennung, die dafür sorgt, dass die in der App hinterlegten Notfallkontakte alarmiert werden.
Das cleane Design birgt aber auch ein paar Nachteile: Es gibt keinen Fahrradständerund auch kein integriertes Schloss, dafür aber eine elektronische Verriegelung. Für eine Pauschale von acht Euro im Monat bekommt man nicht nur eine Benachrichtigung aufs Smartphone, wenn das Fahrrad bemerkt, dass es geklaut wird. Falls der Dieb Erfolg hat, garantiert die im Preis eingeschlossene Versicherung, dass man ein neues bekommt – ein faires Angebot.
Ein bisschen Technik
Der herausnehmbare Akku besitzt eine Kapazität von 360 Wh. Ist er komplett entleert, lässt er sich in 3,5 Stunden wieder voll aufladen. Dazu muss man dann nicht das komplette Fahrrad bewegen, um es zu laden, sondern kann einfach den Akku mit einem Schlüssel entriegeln und mitnehmen. Eine Akkuladung reicht laut Hersteller für bis zu 70 Kilometer unterstütztes Fahren.
Angetrieben wird das Cowboy 3 von einem 250 W starken Motor mit 30 Nm. Bemerkenswert: Es gibt keine Gänge oder Fahrstufen, die man wählen kann. Stattdessen passt sich das Cowboy automatisch an die Fahrsituation an: Beim Bergauffahren zum Beispiel gibt der Motor mehr Power, als wenn man einfach nur geradeaus fährt. Dennoch ist auf ebener Strecke genug Power da, um schnell ans Ziel zu kommen. Quasi ein Fahrrad mit Automatik. Man kann also stets entspannt in die Pedale treten, und das Cowboy macht den Rest.
Kein Rad ohne App
Die Hauptfunktion der minimalistisch gestalteten App ist es, die ausgewählte Route sowie die Geschwindigkeit zu visualisieren. Zudem wird angezeigt, wieviel Power der Motor gerade gibt und wieviel Restreichweite im Akku ist. Zusätzlich lassen sich hier bequem die Lichter anschalten und die Unterstützung des Motors deaktivieren. Wenn man ohne Routenplanung fährt, kann man sich auch anzeigen lassen, wie lange man schon fährt und wie viele Kilometer man zurückgelegt hat.
Die Trips werden alle in der App gespeichert, so dass man also sehen kann, wie viele Kilometer man im letzten Monat oder der letzten Woche gefahren ist. Zusätzlich sieht man die Durchschnittsgeschwindigkeit und wie viel CO2 durch diesen Trip eingespart wurde. Die genaue Strecke wird aber nicht kartographiert.
Während unseres Testzeitraums gab es ein Update, welches ein recht interessantes Feature hinzugefügt hat. Man kann sich nun anzeigen lassen, wie gut die Luftqualität entlang der geplanten Route ist. Diese Livekarte ermöglicht es, die gesündeste Strecke auszuwählen. Leider muss man das noch manuell machen, es gibt also bei der Routenplanung keine Option „gesündeste Route“. Außerdem lässt sich in der App die letzte Position des Fahrrads ermitteln. Diese Ortung vertraut auf einen im Fahrrad verbauten GPS-Tracker. Apropos Ortung: Das Cowboy Bike erkennt, wenn der Besitzer in der Nähe ist und kann sich automatisch ent- und verriegeln.
In der Praxis
Wir sind das Cowboy 3 Pedelec insgesamt rund 100 Kilometer gefahren. Somit konnten wir uns ein recht umfangreiches Bild vom Fahrgefühl machen. Durch die sehr starke Beschleunigung und die nicht vorhandene Federung fühlt sich das Pedelec sehr sportlich an. Es ist fast schon anstrengend, zu versuchen, weniger als 20 km/h zu fahren, da der Motor einen sehr nachdrücklich in Richtung 25 km/h schiebt.
Je nach Fahrbahn fährt man quasi geräuschlos, denn die Reifen haben kein Profil, haben aber dennoch ordentlich Grip. Dieser minimalistische Eindruck der Bereifung passt perfekt zum Rest des Fahrrads.
COWBOY C3
E-Bike mit Riemenantrieb und Automatik
Ab 2.190 Euro
www.cowboy.com