Anfang Juni hat Opel seine neue Strategie in Sachen Elektromobilität verkündet. Zwei der tragenden Säulen sind der neue Corsa, den es in einer rein batterieelektrischen Variante geben wird und der Grandland X als Plug-In Hybrid.
Mit Corsa e und Grandland X Hybrid 4 abgasfrei in die Zukunft
Man kann die Rüsselsheimer in Sachen Elektromobilität durchaus als Early Adopter bezeichnen, schließlich haben sie bereits 2012 mit dem ersten Ampera den Trend gesetzt und der aktuell verfügbare Ampera-e kann durchaus als Benchmark in Sachen Reichweite in seiner Klasse gelten. Nun aber geht die elektrische Offensive weiter. Gleich mit zwei Neuzugängen werden die Rüsselsheimer das Angebot erweitern: Der neue Corsa kommt in einer reinen Elektrovariante und das beliebte Crossover Grandland X bekommt einen Plug-In und somit Allradantrieb.
Corsa e
In wenigen Wochen startet der Bestellstart für die sechste Generation des Opel Corsa, die Elektrovariante namens Corsa-e wird dabei als erstes Modell bestellbar sein. An den technischen Daten soll es nicht scheitern: Mit einer 50 kWh-Batterie ausgerüstet und einer Reichweite von 330 Kilometern nach WLTP ist der kompakte Rüsselsheimer für alle motorischen Aufgaben gerüstet. Das gilt auch in Sachen Fahrleistungen: Mit 100 kW, also nach alter Rechnung 136 PS und 260 Nm ist der gut vier Meter lange Corsa bestens motorisiert. Der Spurt auf die 50er Marke gelingt in 2,8 Sekunden, 100 km/h sind nach 8,1 Sekunden erreicht. Der Corsa mit Verbrenner hat übrigens im Vergleich zum Vorgänger rund 100 Kilo abgenommen und wird in der leichtesten Variante weniger als 1.000 Kilo wiegen. Das lässt Luft, damit die elektrische Variante nicht zu schwer wird.
„Mit einer 50 kWh-Batterie ausgerüstet bietet der Corsa-e eine Reichweite von 330 Kilometern“
Das Exterieur ist gelungen. Fast 5 cm flacher als der Vorgänger kommt die 6. Generation daher und wirkt so wie ein Coupé. Trotzdem herrscht innen keine Enge. Die Kopffreiheit ist gleichgeblieben, die Sitzposition jetzt 28 mm tiefer, was den sportlichen Eindruck noch steigert. Die Scheinwerfer sehen nicht nur elegant aus, sie bieten mit der Intellilux-LED-Matrixtechnik auch als erstes Fahrzeug im Kleinwagensegment ein sich automatisch auf den Verkehr einstellendes Fernlicht an.
Im Zusammenspiel mit der Frontkamera wird entgegenkommender Verkehr erkannt und die entsprechenden der 8 LED-Segmente abgeblendet. Außerdem hat die Kamera auch stets ein Auge auf Verkehrsschilder, so dass Beschränkungen auf dem großformatigen Display sicher angezeigt werden, zudem erfolgt ein Abgleich mit den in der Navigation hinterlegten Daten.
Maximalen Komfort bietet eine radargestützte adaptive Geschwindigkeitsregelung, die nicht nur die gewählte Geschwindigkeit beibehält, sondern auch den Abstand zu vorausfahrendem Verkehr wahrt. Darüber hinaus ergänzen Totwinkelwarner, verschiedene Einparkhilfen und ein sensorgesteuerter Flankenschutz die Riege der Assistenzsysteme. In Sachen Entertainment stehen gleich zwei Varianten zur Verfügung, eine mit 7 Zoll Display und das Multimedia Navi Pro mit beeindruckenden 10 Zoll. Beide bieten den Telematik-Service Opel Connect mit Echtzeit-Verkehrsinformationen und einer direkten Verbindung zu Pannenhilfe und Notruf.
„Der Onboard-Lader unterstützt Ladeleistungen bis zu 11 kW“
Vor das Fahren haben die elektrischen Mobilitätsgötter das Laden gesetzt. Das geschieht beim Corsa-e wahlweise per Gleichstrom und über die CCS-Buchse. Dann ist die Batterie an einer Ladestation mit 100 kW innerhalb von 30 Minuten wieder zu 80 Prozent befüllt. Aber auch mit Wechselstrom kommt der Corsa-e bestens zurecht, der Onboard-Lader unterstützt dabei Ladeleistungen bis zu 11 kW, was den kompakten Opel in gut 5 Stunden wieder zu voller Kraft kommen lässt. Man darf also gespannt sein, wenn Opels Kompaktklasse demnächst auch elektrisch für Furore auf unseren Straßen sorgt.
Grandland X Hybrid 4
Der Grandland von Opel ist ein echtes Erfolgsmodell. Das verdankt er neben der gelungenen Optik auch dem hohen Nutzwert und der bestechenden Ausstattung. Eine Option, die potenzielle Kunden bislang aber noch nicht ankreuzen konnten, war ein elektrischer Antrieb und der folgt nun in Form des Plug-In-Hybrid Grandland X Hybrid 4. Die 4 in der Typenbezeichnung steht dafür, dass der Opel durch die Elektrifizierung vom Fronttriebler zum Allradgefährt wird, denn einer der beiden Elektromotoren arbeitet an der Hinterachse.
„Der elektrische Antrieb des Plug-In-Hybrid umfasst zwei Elektromotoren mit jeweils 80 kW“
Der Verbrenner im Grandland X Hybrid 4 ist ein 1,6 Liter großer Turbo-Benziner mit 147 kW respektive 200 PS. Der elektrische Antrieb umfasst zwei Elektromotoren mit jeweils 80 kW, also 109 PS. Als Systemleistung ergeben sich beim Grandland X beeindruckende 300 PS.
Der Frontmotor arbeitet, wie der Verbrenner über die 8-Stufen-Automatik auf die Vorderachse, der hintere Motor ist zusammen mit dem Differenzial in die Hinterachse integriert. Als Kraftspender kommt eine 13,2 kWh große Batterie zum Einsatz, die über den Onboard-Lader mit 3,3 kW, optional auch 6,6 kW geladen werden kann. In der zweiten Variante ist die Batterie in weniger als zwei Stunden wieder befüllt. Natürlich beherrscht der Grandland Rekuperation, sodass jeder Bremsvorgang wieder dazu beiträgt, wertvolle Energie zurückzugewinnen.
Vier Fahrmodi ermöglichen an die jeweilige Situation angepasst optimale Werte in Sachen Fahrleistung und Verbrauch: Elektro, Hybrid, Allrad und Sport. Im reinen Elektromodus schafft der Opel Distanzen bis zu 50 km nach der strengeren WLTP-Norm, bis zu 60 km nach dem NEFZ-Zyklus. Im Hybridmodus wählt der Grandland X selbst aus, wann er welchen Antrieb aktiviert. Auf schwierigem Terrain ist der Allrad-Modus die erste Wahl und soll es mal sportlich zur Sache gehen, dann sorgt der passende Modus dafür, dass stets beide Antriebsformen parallel zum Einsatz kommen.
Wer zu Hause nicht laden kann oder unterwegs auf der Suche nach einer Ladesäule ist, kann dies der Bordnavigation überlassen, die 85.000 Ladestationen in die Routenplanung miteinbezieht. Die Bezahlung kann dann mit der Ladekarte von Free2Move, der Mobilitätsmarke der Groupe PSA, erfolgen. Der Bestellstart für den Hybrid 4 ist in den nächsten Wochen, die ersten Fahrzeuge sollen dann 2020 zu den Kunden säuseln.
Innovationen demokratisieren!
Am 4. Juni hat Opel seine Elektromobilitätsoffensive präsentiert, der Corsa-e ist ein wesentlicher Baustein dieser Strategie. Wir sprachen mit Opel CEO Michael Lohscheller darüber, wie Opel Innovationen demokratisieren will.
ED: Herr Lohscheller, was bedeutet dieser Tag für Sie und für Opel?
Michael Lohscheller: Heute ist ein besonderer Tag für Opel, denn Opel wird elektrisch. Ab heute sind der Corsa-e und der Grandland X Hybrid4 bestellbar. Und das ist erst der erste Schritt. Wir werden unser gesamtes Portfolio bis Jahr 2024 elektrifizieren. Der Corsa-e verbindet emissionsfreies Fahren mit einer ganzen Menge Fahrspaß. Er hat eine Reichweite von 330 Kilometer und ist richtig schnell unterwegs. Von 0 auf 100 in 8,1 Sekunden.
ED: Elektromobilität gilt bei Kunden noch als teurer Spaß.
Michael Lohscheller: Wir haben ein Volkselektroauto versprochen – hier ist es! Er kommt mit einem guten Einstiegspreis – 29.900 Euro. Und damit kommen wir einmal mehr dem Opel Markenversprechen nach, Innovationen zu demokratisieren, sie zugänglich zu machen für viele. Opel ist wieder in der Erfolgsspur. Der Opel Blitz strahlt und ab heute strahlt er auch elektrisch.“
ED: Was bekommt der Kunde für 30.000 Euro? Ein nacktes Auto?
Michael Lohscheller: Sie erhalten ein echtes Auto mit vielen Ausstattungen wie einem schlüssellosen Startsystem und einer elektrischen Feststellbremse und wahrscheinlich den größten Sicherheitsfunktionen in diesem Segment, wie zum Beispiel einen Tempomat mit intelligenter Geschwindigkeitsanpassung, eine automatische Notfallbremsfunktion für die Stadt, einen aktiven Spurhalteassistent und Verkehrszeichenerkennung
Dieses Basismodell wird ab Beginn unserer Lieferungen verfügbar sein. Diese Corsa-e „Selection“ steht ab sofort zur Verfügung! Aber wir haben noch mehr. Es wird auch eine gehobenere „First Edition“ geben, um den Corsa-e auf den Markt zu bringen. Mit schwarzem Dach, mit coolen Rädern und mit einer Farbe nach Wahl. Außerdem verfügt er über LED-Scheinwerfer und Nebelscheinwerfer sowie ein volldigitales Kombiinstrument und kostet 32.900 Euro. Darüber hinaus bieten wir auch ein tolles Leasingprogramm an und ich bin stolz darauf, dass Sie einen Corsa-e ab einer Leasingrate von nur 299 Euro pro Monat fahren können. Mit dem Corsa-e und auch dem Grandland X Hybrid4 setzen wir konsequent unseren Strategieplan PACE! um. Bis 2024 werden wir in ausnahmslos allen Baureihen eine elektrifizierte Variante anbieten