Mit dem Leaf hat Nissan ja seit Jahren gute Karten in Sachen Elektromobilität. Der heute vorgestellte Ariya hat das Zeug dazu, bei den luxuriösen Crossovern deutliche Duftmarken zu setzen. Mit zwei Batteriegrößen, wahlweise Front- oder Allradantrieb und einer echten Power-Variante dürfte zudem für jeden das richtige Modell dabei sein. 

Der Nissan Ariya vereint Crossover und Coupé-Elemente - zeitgemäß und schön anzuschauen
Der Nissan Ariya vereint Crossover und Coupé-Elemente – zeitgemäß und schön anzuschauen

Nissan schlägt das nächste Kapitel in Sachen Elektromobilität auf und erfindet sich oder zumindest seine Modellbaureihen mit dem Ariya komplett neu. Nachdem bislang der Nissan Leaf das Maximum in Sachen Elektromobilität darstellte, folgt nun der Ariya. Die optische Mischung aus Crossover und Coupé ist nicht nur gefällig, sondern bildschön und die Technik darunter absolut vielversprechend. Statt „one size fits all“ setzt man gleich auf fünf unterschiedliche Kombinationen aus Batterie und Antrieb und dürfte so eine große Bandbreite an Kunden begeistern können. Beginnen wir mit den nackten Fakten, denn der Antrieb ist das, was Elektromobilisten ja in erster Linie interessiert, obwohl man dem Design und vor allem dem Innenraum des Nissan Ariya ebenfalls Aufmerksamkeit schenken sollte. 

Der Nissan Ariya verkörpert den neuen Markenlook der Marke. Sehenswert, wie wir finden
Der Nissan Ariya verkörpert den neuen Markenlook der Marke. Sehenswert, wie wir finden

Zwei Batteriegrößen – fünf Antriebsvarianten für den Ariya

Der Ariya wird mit zwei Batteriegrößen erhältlich sein, die als 63 und 87 kWh tituliert werden. Dabei gibt Nissan ungewöhnlicherweise die wirklich nutzbare netto-Kapazität an. Auf dem Papier haben die Stromspeicher nämlich 65 und 90 kWh. Dieser durchaus verbraucherfreundliche oder ehrliche Schritt führt dazu, dass man bei Vergleichen mit anderen Autos immer im Blick behalten sollte, ob man Brutto- oder Nettowerte in Betracht zieht. 

Zwei große Bildschirme mit jeweils 12,3 Zoll sorgen im Nissan Ariya für Überblick, auch für die Passagiere
Zwei große Bildschirme mit jeweils 12,3 Zoll sorgen im Nissan Ariya für Überblick, auch für die Passagiere

In der Performance Variante beträgt die zulässige Anhängelast satte 1.500 kg

Beide Akkus lassen sich als Einstieg mit dem Frontantrieb und einem Elektromotor kombinieren. In der 63 kWh-Variante leistet die Kombination dann schon satte 160 kW, mit dem großen Akku sind es sogar 178 kW. Beide liefern 300 Nm Drehmoment. Die e-4ORCE getaufte Allradvariante gibt es mit 63 kWh, 205 kW Leistung und 560 Nm. Darüber ist der Ariya mit 87 kWh, 225 kW und immerhin schon 600 Nm positioniert. Die kraftvollste Version mit dem Namenszusatz Performance liefert satte 290 kW und ebenfalls 600 Nm. In dieser Version beträgt die zulässige Anhängelast übrigens 1.500 kg, das wird nicht nur Camping-Fans aufhorchen lassen. Reichen wir noch die Geschwindigkeitswerte nach: Das Einstiegsmodell braucht 7,5 Sekunden bis zur 100er Marke, die Performance-Variante 5,7. Die Höchstgeschwindigkeiten der Fronttriebler liegen bei 160 km/h, die Allradler sind bei 200 km/h abgeriegelt.

Der Nissan Ariya lädt flott: 130 kW an DC, satte 22 kW an AC

Große Akkus versprechen viel Reichweite, das ist im Ariya nicht anders. Für den 63 kWh-Akku mit Zweiradantrieb verspricht Nissan bis zu 360 km nach WLTP, was auf einen Verbrauch von 17,5 kWh/100 km hinausläuft und nicht völlig unrealistisch klingt, der „kleine“ Ariya soll nämlich um die 1800 kg wiegen. Mit 87 kWh sind bis zu 500km drin, das passt politisch wie auch von der Dreisatzrechnung her. Die schwereren Allrad-Modelle bieten zwischen 340 und 460 Km, daraus errechnen sich Verbräuche zwischen 19 und 22 kW/100 km. Angesichts der Erfahrung, die man bei Nissan in Sachen Elektromobilität hat, erscheint das machbar. „Getankt“ wird wahlweise per DC mit bis zu 130 kW oder per AC und das – Trommelwirbel – mit bis zu 22 kW. Die außergewöhnlich hohe AC-Leistung dürfte alle erfreuen, die bevorzugt an öffentlichen Ladestationen im Stadtbereich oder der heimischen Wallbox laden.

Ebenfalls markant: Die Heckansicht des Nissan Ariya
Ebenfalls markant: Die Heckansicht des Nissan Ariya

Ein Design zum Verlieben

Äußerlich kultiviert der Ariya typische Markenelemente, vereint diese aber in einem angenehm „bulligen“ Outfit. Dennoch macht der coupéhafte Schnitt das ganze Package sehr schlüssig. Im Inneren fühlt man sich wie in einer Lounge. Fahrer und Beifahrer blicken auf ein minimalistisches Armaturenbrett, das sich nahtlos in das Gesamtdesign einfügt. Es kommt weitgehend ohne klassische Bedienknöpfe und -schalter aus. Im zentralen Bereich gibt es lediglich kapazitive haptische Schalter für die Klimaanlage, die bei Berührung durch Vibrationen das gleiche Gefühl wie mechanische Schalter vermitteln und erst bei eingeschaltetem Motor erscheinen. Unterhalb der Instrumententafel befindet sich eine innovative Aufbewahrungsbox mit einem ausklappbaren Tisch. Dadurch verwandelt sich das Cockpit auf Wunsch in ein mobiles Büro.

Die berührungsempfindlichen Bedienelemente sind in die Holzoberfläche integriert und leuchten erst auf, wenn der elegante Japaner gestartet wird
Die berührungsempfindlichen Bedienelemente sind in die Holzoberfläche integriert und leuchten erst auf, wenn der elegante Japaner gestartet wird

Die verschiebbare Mittelkonsole lässt sich an die persönlichen Vorlieben des Fahrers anpassen und als Teil des Fahrerprofils speichern. So fährt sie bei künftigen Ausflügen automatisch in Position. Der perfekt in der Hand liegende Schalthebel mit haptischen Stufen ist bequem in Reichweite und ermöglicht so eine entspannte Fahrposition. Auch die Fondpassagiere genießen viel Kopf- und Beinfreiheit. Dank des flachen Kabinenbodens können sie sogar die Beine übereinander schlagen – und dank der schmalen Vordersitze verstellt nichts den Panoramablick nach außen. Zusätzliches Licht strömt durch das Panoramadach ins Interieur.

Technik pur für maximalen Komfort im Nissan Ariya

Schon vom Frühstückstisch aus lassen sich Batteriestatus und Co. überprüfen und abfragen. Mithilfe der NissanConnect Smartphone-App wird das Fahrzeug bereits temperiert, noch bevor der Fahrer einsteigt. Mit dem intelligenten Routenplaner lässt sich die Reise beim Morgenkaffee planen und er erinnert sogar an die rechtzeitige Abfahrt. Unter Berücksichtigung von Straßenverhältnissen und Verkehrsbedingungen werden außerdem alternative Routen vorgeschlagen.

Induktives Laden gehört heute zum guten Ton, im Nissan hat man sein Smartphone dabei auch endlich mal im Blick
Induktives Laden gehört heute zum guten Ton, im Nissan Ariya hat man sein Smartphone dabei auch endlich mal im Blick

Nähert sich der Fahrer dem Stromer, entriegeln die Türen automatisch. Scheinwerfer und Rückleuchten, aber auch das Markenemblem leuchten zur Begrüßung auf. Beim Öffnen der Türen setzt die Ambientebeleuchtung das komplette Interieur in Szene. Die „Andon“-Beleuchtung erinnert dabei an japanische Kunsthandwerker. Fahrersitz, Lenkrad und die verschiebbare Mittelkonsole fahren automatisch in Position, sie nutzen hierfür das im Fahrzeugschlüssel gespeicherte Fahrerprofil. Haben alle Insassen Platz genommen und die Türen geschlossen, wird die Innenbeleuchtung gedimmt. Ein pulsierender Startknopf animiert den Fahrer zum Motorstart.

Auch in der zweiten Reihe hat man ansprechend viel Raum - die moderne Plattform macht es möglich
Auch in der zweiten Reihe hat man ansprechend viel Raum – die moderne Plattform macht es möglich

Als zentrales Bedien- und Informationselement dienen gleich zwei 12,3 Zoll große Displays: die Instrumentenanzeige direkt hinter dem Lenkrad und der zentrale Bildschirm daneben, die beide miteinander vernetzt sind. Durch ihre horizontale Anordnung lassen sich alle Informationen schnell verarbeiten – von grundlegenden Fahrzeugdaten über den Batteriestand und die Reichweite bis zu Entertainment und Navigation. Die Insassen können zwischen den Anzeigen „blättern“ und diese zur besseren Ablesbarkeit sogar zwischen den Displays verschieben. Das zusätzliche Head-up-Display – einer der größten Farbbildschirme in diesem Segment – liefert die wichtigsten Informationen direkt ins natürliche Blickfeld des Fahrers.

Die Mittelkonsole lässt ihre Möglichkeiten auch erst im Betrieb erstrahlen - das Design des Ariya ist sehr konsequent
Die Mittelkonsole lässt ihre Möglichkeiten auch erst im Betrieb erstrahlen – das Design des Ariya ist sehr konsequent

Viele Funktionen lassen sich auch gleich per Sprachbefehl steuern. Zu den intelligenten persönlichen Assistenzsystemen zählt eine hybride Nissan Spracherkennung mit natürlichem Sprachverständnis. Nach Aktivierung mit den Worten „Hallo Nisan“ oder „Hey Nissan“ können Insassen Fahrzeuginformationen abfragen und nach Sehenswürdigkeiten („Points of Interest“) entlang der Fahrtroute suchen. Auch die Musikwiedergabe und die Temperatureinstellung sind mittels Sprachbefehl möglich, ohne dass der Fahrer die Augen von der Straße nehmen muss. Die Technik ermöglicht eine normale Konversation, bei ungewöhnlichen Formulierungen hilft die integrierte mobile Internet-Verbindung (4G) weiter.

Auch Amazon Alexa Auto fährt mit: Der bekannte Sprachassistent von Amazon spielt Musik und Hörbücher ab, übernimmt Anrufe und steuert sogar die Smart Home Geräte zu Hause – so lässt sich auf dem Heimweg bereits das Licht oder die Heizung einschalten. Alexa arbeitet dabei Hand in Hand mit der Nissan Spracherkennung.

OTA-Updates halten den Nissan Ariya up-to-date

Dank Over-the-Air-Updates ist der Nissan Ariya stets aktuell. Selbst während der Fahrt können diese geladen werden
Dank Over-the-Air-Updates ist der Nissan Ariya stets aktuell. Selbst während der Fahrt können diese geladen werden

Als erstes Nissan Modell unterstützt der Ariya zudem drahtlose Firmware-Updates: Die im Fahrzeug eingesetzte Software lässt sich so automatisch und aus der Ferne aktualisieren – so ist das coupé-förmige Crossover-Modell jederzeit up-to-date. Hiervon profitieren nicht nur das Multimediasystem und die Klimatisierung. Auch die elektrische und elektronische Architektur sowie bestimmte Fahrwerks- und EV-Einstellungen können in Echtzeit angepasst werden, ohne dass ein Besuch im Autohaus erforderlich ist. Ein sogenanntes Dual-Bank-Speichersystem ermöglicht sogar Aktualisierungen während der Fahrt. Updates werden heruntergeladen und in einem der beiden Module gespeichert. Sobald der Download beendet ist, wechselt das System auf die neueste Version. So erfolgt die Aktualisierung bequem und schnell im Hintergrund. Mehr Infos zum Nissan Ariya gibt es dann übrigens hier: thenissannext.com