Der Vivaro-e HYDROGEN ist ein Transporter, der unter seiner gewohnten Karosserie zwei fortschrittliche Technologien vereint. Der Wasserstoffantrieb wird hier mit einer leistungsstarken Batterie mit 10,5 kWh kombiniert, die auch im Peugeot 508 PHEV verbaut ist. Durch die unter den Vordersitzen verbaute Batterie kann die Leistung der eigentlichen Brennstoffzelle geringer ausfallen und somit Energie sparen. Dies ist nämlich der aus dem Vivaro-e bekannte Antrieb mit 100 kW Leistung und 260Nm. Ein 100 kW leistender Brennstoffzellen-Stack wäre deutlich größer und teurer als der im Vivaro verbaute mit 45 kW – trotzdem bietet er eine beeindruckende Kraft und Performance.

Die Technik passt übrigens samt dem notwendigen Spannungswandler wie die berühmte Faust aufs Auge oberhalb des Frontantriebs in den Motorraum. Unter dem Fahrzeugboden, wo sonst die Batterie des Vivaro-e sitzt, verbergen sich nach dem Umbau drei Wasserstofftanks, die zusammen 4,4 kg H2 fassen, das dort mit 700 Bar Druck auf seinen Einsatz wartet. Die Brennstoffzelle kann durch dieses Konzept kontinuierlich in dem für sie optimalen Leistungsbereich betrieben werden, was der Langlebigkeit zugutekommt. Wird mehr Energie benötigt, zieht das System diese aus der Batterie. Umgekehrt können Energiegewinne aus der Rekuperation in diese eingespeist werden.

Der Vivaro-e ist für diejenigen interessant, die sowohl eine Wasserstoff- als auch eine Lademöglichkeit per Stecker benötigen. Der Energiespeicher kann an einer Wallbox oder Steckdose mit bis zu 11 kW geladen werden. Dies ist nützlich, da H2-Stationen noch nicht so häufig vorkommen, jedoch Wallboxen in der Öffentlichkeit leicht zu finden sind. Außerdem kann der Vivaro-e auch im innerstädtischen Bereich genutzt werden, falls Handwerker oder Transportdienstleister keinen festen Parkplatz haben.

Reichweite? Bis zu 400 km

Der Opel hat eine Reichweite von bis zu 400 km. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von rund 1,2 kg H2 auf 100 km reichen die 4,4 kg fassenden Tanks für eine Strecke von rund 350 km. Die Batterie ermöglicht dann weitere 50 km. Im H2-Betrieb auf Langstrecken kommt man dann in den Genuss der H2-typisch schnellen Tankvorgänge. In wenigen Minuten ist der Energiespeicher wieder komplett befüllt.

Der Einsatz einer Batterie in Kombination mit einer Brennstoffzelle ist eine sinnvolle Idee, um das noch dünne H2-Netz zu kompensieren. Durch die Batterie ist immer genug „Dampf“ vorhanden, um gegebenenfalls die 100 kW Leistung zu liefern, die der Motor maximal leistet. Die 45 kW, die von der Brennstoffzelle kontinuierlich zur Verfügung gestellt werden, sind für den normalen Fahrbetrieb mehr als ausreichend. Wenn die nächste H2-Tankstelle nicht direkt „um die Ecke“ ist – was leider noch häufig der Fall ist – kann man an der Wallbox das notwendige Quantum für den nächsten Job nachfüllen.

 

Höchst praktisch

Der Hydrogen-Opel Vivaro ist nicht nur ein Blickfang, sondern vor allem extrem praktisch. Mit bis zu 6 m3 Ladevolumen und einer Nutzlast von bis zu 1.000 kg steht der Hightech-Opel seinen konventionellen Brüdern in nichts nach. Zusätzlich lassen sich noch bis zu 1.000 kg Anhängelast bewegen, womit dem praktischen Einsatz kaum Grenzen gesetzt sind. Wer übrigens wissen möchte, wie sich der Vivaro e-Hydrogen im Alltag schlägt, kann das in unserem Test in der vergangenen Ausgabe nachlesen.

 

 

„Unsere Kunden werden immer öfter mit der Frage konfrontiert, inwieweit sie CO2-neutral auftreten. Wer das im Fokus hat, ist der perfekte Kunde für den Vivaro e-Hydrogen“

Andreas Marx, Deutschlandchef von Opel