Die Riege der Fahrzeuge unter 30.000 Euro wird immer größer, und der hier trägt mit dazu bei: der Citroën ë-C3 Aircross, der große Bruder des ë-C3 mit mehr Platz und mit der gleichen Technik ausgestattet. Nach der reinen Vorstellung konnten wir jetzt in Sitges, ein bisschen südlich von Barcelona, die ersten Eindrücke über Landstraßen, Autobahn und in Innenstädten sammeln.

Wir werden ja häufiger auch nach der Farbe unserer Testwagen gefragt: Diese hier heißt Elixir Rot. Der Citroën ë-C3 Aircross präsentiert sich auch in seiner „aufgeblasenen“ Variante mit einer kompakten, aber geräumigen Bauweise. 4,40 m in der Länge, 1,80 m ohne Außenspiegel in der Breite und je nach Modellvariante zwischen 1,64 m und 1,66 m in der Höhe sorgen für großzügigere Platzverhältnisse im Innenraum als beim kleineren ë-C3.

Ruhe auf Knopfdruck

Mit zwei Tasten am Lenkrad lassen sich die Tempowarnung und der Spurhalterassistent deaktivieren, der immer wieder gegenlenkt, wenn irgendwo Linien leicht überfahren werden. Die größten Nervfaktoren währende der Fahrt kann man einfach mit zwei Fingern austasten. Wir konnten die Ausstattung Max ausprobieren: fully loaded, außen wie innen, mit schöneren Felgen etc. Schon die mittlere Ausstattung hat das 10,25 Zoll große Infotainment-Display.

Auch in Sachen Navigation gibt es alle Optionen: Neben der Bordnavigation können via Apple CarPlay und Android Auto als Alternative dienen, und Spotify, Apple Music und was auch immer obendrein. Längere Routen mit Ladeplanung kann die Navi des ë-C3 zwar nicht, aber dafür gibt es ja das Smartphone, das seine Route auch ins Auto übetragen kann. Via App lässt sich das Auto auch vortemperieren.

Mit Komfort will sich Citroën von den Konzernbrüdern unterscheiden. Im Vergleich zu den Schwestermodellen fällt das eigenständige Design im Innenraum auf. Ein kleines Display, das nur die Geschwindigkeit und essenzielle Dinge anzeigt, wirkt wie Citroëns Lupentachos der 60er und 70er Jahre. Dadurch, dass es direkt unterhalb der Scheibe ist, wirkt es fast wie ein Head-up-Display.

Platzangebot

Man sitzt im kompakten ë-C3 sehr komfortabel. Auch wenn es die elektrischen Varianten nur als Fünfsitzer gibt, ist halt auch Platz für sieben, was den Verbrennern vorbehalten bleibt. Der Citroën ë-C3 Aircross bringt napp 1,6 Tonnen auf die Waage. Das zulässige Gesamtgewicht beträgt 2030 kg bei einer maximalen Zuladung von 475 kg. Das Kofferraumvolumen von 460 l kann auf bis zu 1.600 l erweitert werden. Der Akku mit einer Kapazität von 44 kWh ermöglicht eine Reichweite von bis zu 307 km im kombinierten WLTP-Zyklus. Wem der Akku nicht ausreicht: Es soll noch 2025 eine Variante mit größerem Akku kommen – 54 kWh für etwa 400 km Reichweite. Damit lassen sich dann auch lange Touren absolvieren, auch mit ein paar Leuten und Gepäck.

Wie bei den Konzernbrüdern gibt es aktuell noch keine Verbrauchsanzeige. Die soll aber mit einem Software-Update nachgerüstet werden. Auf knapp 250 Kilometern haben wir ein bisschen Dreisatzrechnung betrieben Verbräuche zwischen 14,5 und 16 kWh auf 100 km ermittelt – bei einer Außentemperatur von angenehmen 16 °C. Damit wurde der WLTP-Wert von 18,1 bis 18,4 kWh auf 100 km locker unterboten.

Geladen wird an AC einphasig mit 7,4 kW, 11 kW dreiphasig kosten 400 Euro Aufpreis. An der Schnellladesäule beträgt die Peak-Ladeleistung 100 kW. An DC dauert der Ladevorgang von 20 auf 80 % ca. 26 bis 27 Minuten.

Fahreindruck

Kurven, Kurven, Kurven, Kreisverkehre und natürlich die in Spanien beliebten Speedbumps haben wir unter die Räder genommen. Der Citroën ë-C3 ist kein Sportwagen, aber trotz der komfortablen Abstimmung macht er sich auch in engen Kurven extrem gut und lässt sich präzise steuern. Und der durch die Batterien tief liegende Schwerpunkt wirkt sich sehr positiv aus.

Die nominell nicht so großen Leistung und Drehmoment merkt man im Alltag gar nicht, das reicht. Der ë-C3 ist ein richtig gut kombiniertes Auto, bei dem nur gespart wurde, wo es sinnvoll ist. Man hat alles, was man haben muss, was vorgeschrieben ist, und das, was den automobilen Alltag sinnvoll und einfach praktisch macht. Es gibt ausreichend Laderaum und eine Ladeleistung von 100 kW, die auch relativ gut und stabil nutzbar sein sollte.

Citroën sieht sich selbst als die Komfortmarke im Konzern, aber auch als die günstige Einstiegsmarke. Der ë-C3 fährt komfortabel, Unebenheiten in der Straße ist oder die Speedbumps meistert er souverän. Nur kurze Stöße kommen wie bei den meisten anderen Autos deutlicher durch.

Fazit

Der Citroën ë-C3 Aircross ist ein gut kombiniertes Auto, da unterscheidet er sich nicht von seinen Konzernbrüdern. Er ist komfortabler und insofern der Citroën-Philosophie des komfortablen Reisens nachgekommen. Er ist kein Sprintwunder, aber ein ökonomisches Auto, ein sinnvoll kombiniertes Auto, vor allem ein bezahlbares Auto. In diesem Bereich positioniert sich die Marke Citroën mittlerweile auch, und das macht sie sehr gut. Insofern ist das eine Top-Wahl, wenn man in diesem Segment zwischen 25.000 und 30.000 Euro guckt, um sich elektrisch zu mobilisieren.