
Elektromobilität unter 20.000 Euro? Geht. Leapmotor, die hierzulande über Stellantis vertrieben werden, setzt mit dem T03 nicht nur preislich Akzente. Wir haben den Günstigstromer ein paar Stunden bewegt und sind nicht enttäuscht worden.
Elektroautos unter 20.000 Euro? Da gibt es nicht viel, schon gar nicht, wenn es ein echter PKW sein soll. Genau in dieses Segment stößt Stellantis nun mit dem Leapmotor T03 vor, der trotz seines günstigen Preises von 18.900 Euro eine beachtliche Ausstattung und solide Fahrleistungen bietet.
Ein bisschen Technik
Der T03 wird von einem Elektromotor mit 70 kW (95 PS) Leistung und einem maximalen Drehmoment von 158 Nm angetrieben. Diese Leistung reicht aus, um das 1.175 kg schwere Fahrzeug in 12,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen. Die Höchstgeschwindigkeit ist elektronisch auf 130 km/h begrenzt.
Die WLTP-Reichweite des T03 wird mit 265 km angegeben. In verschiedenen Tests lag der Verbrauch zwischen 11 und 14 kWh/100 km, was diese Angabe realistisch erscheinen lässt. Der offizielle WLTP-Verbrauch liegt bei 16,3 kWh/100 km. Im Stadtzyklus verspricht Leapmotor sogar 395 Kilometer Reichweite.
Der T03 verfügt über einen 37,3-kWh-Akku. An Wechselstrom-Ladestationen kann er derzeit mit maximal 6,6 kW laden, wobei ab November 2024 ein dreiphasiges Ladegerät nachgereicht werden soll. An Gleichstrom-Schnellladesäulen sind bis zu 45 kW möglich, wobei eine Ladung von 30 auf 80 Prozent etwa 36 Minuten dauert.
Ausstattung und Komfort
Trotz des günstigen Preises bietet der T03 eine umfangreiche Ausstattung. Dazu gehören ein Panorama-Glasdach, ein 10-Zoll-Touchscreen für das Infotainment-System und ein 8-Zoll-Display für die digitalen Instrumente. Das Soundsystem ist „ganz anhörbar“, allerdings fehlt die Unterstützung für Apple CarPlay und Android Auto.

Die Bedienung erfolgt größtenteils über den Touchscreen, was nicht immer praktisch ist. Positiv fallen die vier einzeln bedienbaren elektrischen Fensterheber auf. Die Innenausstattung wirkt für den Preis hochwertig, mit Klavierlack und genarbten Kunststoffoberflächen.
Der T03 ist mit zahlreichen Assistenzsystemen ausgestattet, darunter ein adaptiver Tempomat, ein Totwinkelwarner und ein Notbremsassistent. Diese lassen sich glücklicherweise abschalten, da sie sich in Tests als recht aufdringlich erwiesen. Besonders das künstliche Fahrgeräusch bis 30 km/h ist eher nervig.
Fahreindruck
Im Praxistest zeigte sich der T03 agil und spritzig, besonders im Stadtverkehr. Auf feuchten Straßen neigten die Vorderräder gelegentlich zum Durchdrehen, was auf ein gewisses Traktionsdefizit hindeutet. Dennoch macht das Fahren Spaß, nicht zuletzt dank des kompakten Wendekreises von weniger als Metern. Das Fahrwerk ist komfortabel abgestimmt, was zu einer gewissen Seitenneigung in Kurven führt. Die Lenkung könnte direkter sein, was aber im Stadtverkehr kaum ins Gewicht fällt. Insgesamt ist der Fahrkomfort angemessen für ein vorwiegend als Stadtauto konzipiertes Gefährt.


Fazit
Der Leapmotor T03 erweist sich als interessante Option im Segment der günstigen Elektroautos. Er bietet eine gute Ausstattung, solide Fahrleistungen und eine realistische Reichweite. Besonders im urbanen Umfeld spielt er seine Stärken aus. Schwächen zeigen sich bei der Ladegeschwindigkeit und einigen Bedienungsaspekten. Im direkten Vergleich zum Dacia Spring punktet der T03 mit besserer Ausstattung und Leistung. Insgesamt stellt der T03 eine attraktive Alternative zu etablierten Modellen dar und könnte für viele Nutzer eine passende Mobilitätslösung sein, besonders als Zweitwagen oder Stadtflitzer.