VW ID. Space Vizzion
Für Volkswagen-Chefdesigner Klaus Bischoff ist der ID. Space Vizzion so etwas wie der Variant von morgen. Nach dem kompakten Serienmodell ID. 3, den Studien der beiden SUV-Versionen ID. Roomzz und ID. Crozz, dem ID. Buzz und dem ID. Buggy ist der ID. Vizzion das inzwischen siebte Mitglied der vollelektrischen ID-Familie.
„Stilistisch folgt das Auto der Design-DNA der ID. Familie. Der Wagen verbindet dabei die aerodynamischen Eigenschaften eines Gran Turismo mit den großzügigen Raumverhältnissen eines SUV,“ so Bischoff. Sowohl das Ex- als auch das Interieur der jetzt in Los Angeles gezeigten Studie gebe einen konkreten Ausblick auf die Serienversionen dieser ID.-Baureihe, die 2021 in Serie gehen wird. Wie der weiterhin weltweit angebotene Passat werde auch das vollelektrische Mittelklassemodell als Variant und Limousine ID. Vizzion zu haben sein.
Das siebte Mitglied der ID.Familie
Als Variant misst der Vizzion 4,96 Meter in der Länge (acht Zentimeter mehr als der Passat), in der Breite 1,90 Meter (plus sieben Zentimeter) und in der Höhe 1,52 Meter (plus vier Zentimeter). Weitaus entscheidender für den deutlich erkenn- und spürbaren Platzvorteil für Passagiere und Gepäck (586 Liter Kofferraumvolumen) aber ist das veränderte Package. Die elektrischen Komponenten nehmen in Fahrzeugen auf Basis des Modularen Elektro-Antriebsbaukasten (MEB) erheblich weniger Raum in Anspruch. Die A-Säulen sind daher viel weiter vorn angeordnet. Die Studie ist mit vier Sitzplätzen bestückt, vorstellbar ist laut Bischoff aber auch ein Rückbank, auf der drei Personen reisen können.
Vor dem Fahrer liegt im Space Vizzion „das volldigitalisierte Cockpit einer neuen Zeit“. Ein Head-up-Display projiziert Fahrerinformationen in einen virtuellen Raum vor dem Fahrzeug. Ein digitales Mini-Display zeigt Standardinfos wie Tempo und Ladestand der Batterie an. Auf einem 15,6-Zoll-Touchscreen sind alle Info-, Entertainment-, Komfort- und Online-Funktionen sowie die Fahrzeugeinstellungen zu sehen.
Material und Licht
Das interaktive ID. Light – eine Lichtleiste zwischen den A-Säulen – begrüßt den Fahrer, weist darauf hin, dass die Motoren betriebsbereit sind, und verabschiedet ihn beim Verlassen des Fahrzeugs. Gänzlich neu: Der rechte Lenkstockhebel dient als Schaltknauf. Dadurch wandert die Bedienung der Scheibenwischer erstmals in einem Volkswagen in den linken Lenkstockhebel.
Im luftig und hochwertig wirkenden Innenraum ersetzt Lack echten Chrom. Nachhaltigkeit steht ebenfalls im Fokus der Gestaltung: „AppleSkin“, das Bezugsmaterial etwa von Türverkleidungen oder Armlehnen weist die selbe technischen Eigenschaften wie Kunstleder auf. Ein Anteil von Reststoffen aus der Apfelsaftproduktion ersetzt aber chemische Komponenten.
Neue Wege in der Aerodynamik sparen Strom
Auf völlig neuen Pfaden bewegt sich VW hinsichtlich der Aerodynamik. Durchströmungsöffnungen in der Front leiten den Fahrtwind durch die Außenbereiche der Stoßfänger bzw. durch die tief angeordnete Motorhaube gezielt nach hinten. Statt klassischer Türgriffe kommen Touchflächen zum Einsatz. Dazu tragen die 22-Zoll-Aluräder im Stil einer Turbine ebenfalls zum cW-Wert von 0,24 bei. Zusätzlich spannt sich der Dachspoiler wie eine Brücke über die Dachfläche. Dieses Layout reduziere Verwirbelungen, verbessere so die Luftströmungen und trage ebenfalls dazu bei, die Reichweite auf bis zu 590 km laut WLTP zu erhöhen.
Die im Fahrzeugboden liegende Lithium-Ionen-Batterie hat einen Energiegehalt von 82 Kilowattstunden (kWh). Eine 279 PS starke E-Maschine treibt die Hinterachse an. Optional kann ein zusätzlicher E-Motor (102 PS) für die Vorderachse geordert werden, wodurch ein elektrischer Allradantrieb mit einer Systemleistung von 340 PS entsteht. Eine „elektrische Kardanwelle“ verteilt die Kraft des so geformten 4MOTION-Antriebs in Sekundenbruchteilen zwischen Vorder- und Hinterachse.
Das Höchsttempo ist auf 175 Kilometer pro Stunde begrenzt, den Sprint aus dem Stand soll die Allradversion in 5,4 Sekunden absolvieren. Mit einer Ladeleistung von bis zu 150 Kilowatt soll der Energielevel am Schnelllader innerhalb von 30 Minuten von Null auf 80 Prozent kommen.