Gustavo Lourenco – kennen Sie nicht? Wir konnten seinen Namen auch nicht zuordnen. „Retrorides by Lourenco“ ist allerdings denen ein Begriff, die in der Customizer-Szene unterwegs sind. Seit 30 Jahren werden in der Werkstatt Motorräder umgebaut – meistens verwandeln sie sich in Cafe Racer, seltener in Scrambler und Chopper. Gemeinsam mit Vater José und Bruder Rodrigo gründete er die Firma RTR, die – ein bisschen unbescheiden – für „Ride the Revolution“ steht. Deren Erstling überrascht ein wenig, denn der Fan von Verbrenner-Motorrädern hat ein Elektromotorrad auf die Räder gestellt.
Das kann sich allerdings sehen lassen. Im Style von Scramblern und Cafe Racern schufen sie die RTR 799e. Basis ist ein Gerüst aus runden Stahlrohren, in die sich die als Stauraum umfunktionierte Tankattrappe und die Elektrotechnik einfügen. Darunter steckt ein Fahrwerk mit 17-Zoll-Rädern mit geländetauglichen Reifen. Ein mit 7,7 kWh relativ kleiner Akku hält das Gewicht bei lediglich 149 Kilo und treibt einen Radnabenmotor an. 8 kW Nennleistung sollen in der Spitze für 127 km/h reichen. Wird die häufig ausgenutzt, dürfte die angegebene Reichweite von bis zu 120 km trotz Rekuperation nur ein Traum sein.
Die RTR 799e soll im Dezember in Brasilien auf den Markt kommen, aber auch weltweit vertrieben werden.