Dass Elektromobilität auch bei gewerblichen Anwendern ganz oben auf der Liste steht, ist klar. Ford liefert mit seinen Batterievarianten des Transit und Transit-Custom die idealen Besetzungen für den Alltag und mit dem Electric Supervan ein Stück zum Träumen.
Elektromobilität im gewerblichen Alltag ist heute zwar noch kein Standard, aber schon überaus begehrt. Den höheren Anschaffungskosten stehen geringere Betriebs- und Wartungskosten gegenüber und so ganz nebenbei ist ein Elektromotor eben auch der überlegene Antrieb. Mit dem E-Transit und dem brandneuen E-Transit Custom hat Ford in diesem Segment zwei ganz heiße Eisen im Feuer. Darüber hinaus gibt es noch die Studie Electric Supervan, die demonstrieren soll, was in diesem Segment so an Sportlichkeit machbar wäre. Last not least ist es aber vor allem die Initiative „Ford Pro“, die die Nutzung und Überwachung des elektrischen Fuhrparks in einer übersichtlichen Oberfläche vereint.
E-Transit
Die Batterie des E-Transit bietet eine nutzbare Kapazität von 68 kWh, was für eine WLTP-Reichweite von bis zu 317 km reichen soll. Die verschiedenen Varianten, mit denen wir gefahren sind, waren alle unbeladen und kamen unabhängig vom Aufbau auf der vorwiegend städtischen Route mit ordentlichen Steigungen und einem kleinen Stück Schnellstraße auf einen Durchschnittsverbrauch von 21 kWh/100 km. Damit erscheint der WLTP-Wert durchaus realistisch.
Zwei Antriebe stehen zur Wahl, einer mit einer Leistung von 135 kW, der größere gar mit 198 kW. Je nach Ausführung, den E-Transit gibt es in drei Längen und zwei Höhen sowie als nackte Version für individuelle Aufbauten, kann man sich hier das passende Triebwerk aussuchen. Geladen wird dann mit maximal 11 kW an AC und mit bis zu 115 kW an Gleichstrom. Alles sehr praxisnahe Werte, denn so bekommt man den Transit bei einem kurzen Autobahnstopp wieder flott oder lädt über Nacht souverän auch an schwächeren Wallboxen. Die Ladeklappe verbirgt sich übrigens vorne im Kühlergrill.
Spannend ist auch, sowohl für den Fahrer als auch den Betreiber, dass der E-Transit ziemlich gut vernetzt ist. Dem Fahrer und eventuellen Passagieren bringt das beispielsweise den Vorteil, dass man die Kabine so vorklimatisieren kann. Dem Betreiber oder einem Fuhrparkmanager wird es wichtiger sein, dass man den Ford, respektive auch ganz viele davon, über ein digitales Tool am Bildschirm tracken kann. Das betrifft nicht nur die Position, sondern auch den Verbrauch, die Geschwindigkeit und die Restreichweite. Auf diese Art lassen sich Touren perfekt planen. Das dafür zur Verfügung stehende Tool erlaubt sogar die Einbindung von Fahrzeugen anderer Marken, wenn dann auch nicht mit dem gleichen Umfang an Daten.
Auch im Innenraum überzeugen Optik und Haptik für dieses Segment. Das große Zentraldisplay bietet neben dem Infotainment auch EV-typische Infopanels und die Navigation hat eine integrierte Suche für Ladestationen. Diverse Lademöglichkeiten in den Staufächern auf der Oberseite des Armaturenbretts bieten auch einem größeren Technikpark genügend Anschlussmöglichkeiten und das sowohl in den Varianten USB-A, USB-C und als traditioneller 12-Volt-Anschluss. Apropos Anschluss: Im Laderaum finden sich gleich zwei 230-Volt-Anschlüsse mit insgesamt 2,3 kW Ausgangsleistung. Damit kann man dann auf Baustellen auch schon mal größere Gerätschaften betreiben.
E-Transit Custom
Der Neuzugang in Fords Pro-Team ist der E-Transit Custom. Er soll auch kleinere Unternehmen von der Elektromobilität begeistern. Das Fahrzeug wird als Einzel- und Doppelkabine sowie als Kombi angeboten, je nach Variante kann zwischen zwei Radständen und zwei Dachhöhen gewählt werden. Das Modell mit der niedrigen Dachhöhe ist besonders praktisch fürs Parkhaus oder die Tiefgarage, da dieses Fahrzeug weniger als zwei Meter hoch ist. Das Ladevolumen liegt bei 5,8 bis 9,0 Kubikmetern und die Laderaumlänge beträgt bis zu 3,45 Meter. Der Elektroantrieb der nächsten Transit Custom-Generation soll eine WLTP-Reichweite von bis zu 380 Kilometer erzielen. An einer DC-Ladesäule sind Ladeleistungen von bis zu 125 kW möglich, die Nutzlast liegt bei bis zu 1.100 kg und bei der Anhängelast bietet der Ford E-Transit Custom überzeugende 2,0 Tonnen. Die Fertigung wird im Herbst 2023 anlaufen, der Ford E-Transit Custom wird in der Türkei vom Band rollen. Die Verkaufspreise wurden aktuell noch nicht kommuniziert.
Punkten soll der Ford E-Transit Custom durch eine abgesenkten Lade- und Einstiegshöhe, in der Fahrerkabine zieht optional ein klappbares Lenkrad ein, welches zum Beispiel auch als Arbeitsplatz genutzt werden kann. Der Ford E-Transit Custom wird an der Hinterachse über eine Einzelrad-Aufhängung verfügen, das dürfte den Fahrkomfort verbessern. Zwei Antriebe wird es geben, wahlweise 100 oder 160 kW Stehen zur Verfügung. Das maximale Drehmoment liegt bei 415 Nm. Für den Vortrieb zeichnet sich eine Batterie mit einer Kapazität von 74 kWh verantwortlich, die Bordspannung beträgt 400 Volt, eine Wärmepumpe gehört zur serienmäßigen Ausstattung. Die Ladeleistungen liegen bei 11 kW an AC und bis zu 125 kW an DC. Der Ladevorgang von 15 auf 80% soll idealerweise 41 Minuten dauern, die Mittagspausen sollten die zukünftigen Ford E-Transit Custom Handwerker also in der Nähe einer Schnellladesäule verbringen, dank der Neigungsverstellung des Lenkrads auch gerne im Fahrzeug. Optional gibt es im Ford E-Transit Custom Stromanschlüsse für eigene Stromverbraucher, hier stehen bis zu 2,3 kW zur Verfügung. Die elektrische Energie wird dabei aus der Hochvolt-Batterie entnommen. Der E-Transit Custom kommt mit einem 13 Zoll großen Display daher, welches das Ford SYNC 4 Kommunikations- und Entertainmentsystem perfekt ergänzen soll. Durch das neue 5G-Konnektivitätsmodul ist eine schnellere Datenverbindung zu den Ford Pro-Angeboten gewährleistet und durch die teilweise optionalen Assistenzsysteme wird auch die Sicherheit erhöht. Ford bietet für die Hochvolt-Batterie und -komponenten des neuen E-Transit Custom eine achtjährige Garantie bis zu einer Laufleistung von 160.000 Kilometern.
Electric Supervan
Den vermutlich schnellsten rein elektrisch angetriebenen Van stellte Ford in Goodwood beim Festival of Speed 2022 vor. Das rennstreckentaugliche Chassis basiert auf der Architektur des jüngst statisch vorgestellten E-Transit Custom. Vier Elektromotoren, eine flüssigkeitsgekühlte 50-kWh-Batterie und ein maßgeschneidertes Antriebs-Management ermöglichen eine Maximalleistung von rund 2.000 PS sowie eine Beschleunigung von null auf 100 km/h in unter zwei Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit über 320 km/h angegeben, das maximale Drehmoment wird auf 1.800 Nm geschätzt. Er ist damit nicht nur der schnellste SuperVan von Ford aller Zeiten, sondern zugleich auch der sauberste. Der Electric SuperVan verfügt über Ford SYNC 4-Konnektivität, spezielle Fahrprogramme und die Möglichkeit zur Bremsenergie-Rückgewinnung. Durch die relativ geringe Kapazität wird man die Höchstleistungen nur kurze Zeit abrufen können, aber für den ein oder anderen Hill-Climb wird es schon reichen.