Volkswagen setzt die Elektrifizierungswelle fort. Nach dem Golf ist jetzt auch der VW Tiguan mit einem Plug-in-Hybrid-Antrieb im Angebot. Noch in diesem Jahr werden die ersten elektrifizierten Fahrzeuge ausgeliefert.
Der SUV-Boom hat den Tiguan ganz weit nach vorn gespült. Seit der Einführung der zweiten Generation 2016 wurden weltweit 2,5 Millionen Fahrzeuge dieser Baureihe verkauft. Mehr als die Hälfte davon mit langem Radstand (Allspace). Mit mehr als 900.000 Einheiten allein im vergangenen Jahr überflügelte der Tiguan nicht nur den Golf, sondern stieg zum erfolgreichsten Modell des gesamten Konzerns auf.
Der Tiguan, das erfolgreichste Modell des VW-Konzerns, ist jetzt auch als Plug-In erhältlich
Die jetzt neu ins Programm aufgenommene e-Hybrid-Version soll dazu beitragen, den Erfolg des Modells möglichst fortzuschreiben. Das System ist Kombination aus einem 1,4-Liter-Benziner (150 PS) und einem 115 PS starken Elektromotor. Zusammen ergibt das eine Systemleistung von 245 PS. Die Batterie mit einer Kapazität von 13 Kilowattstunden (kWh) ermöglicht laut VW eine rein elektrische Reichweite von etwa 50 Kilometern (WLTP).
Und in der Tat – unterwegs mit dem VW Tiguan e-Hybrid auf mit vielen Ortsdurchfahrten gespickten Landstraßen rund um Wolfsburg war auf einer Distanz von 38 Kilometern fast ausschließlich die E-Maschine im Einsatz. Lediglich bei einigen knackigen Zwischenspurts für Überholmanöver schaltete sich kurzfristig der Verbrenner dazu. Bei der Rückkehr zum Startpunkt hatte der Akku noch immer eine Kapazität von fünf Kilometern. Damit sind die durchschnittlichen Tagesfahrten der meisten Pkw-Fahrer als rein elektrisch möglich. Die Batterie lädt Nachts über die Haushaltssteckdose. Wer den Ladevorgang beschleunigen möchte, lässt sich eine Wallbox montieren. Mindestens drei Stunden sind aber auch dann einzuplanen.
Mit der intelligenten Navigation spart sich der Tiguan Batteriekapazität für das Ende des Trips auf
Selbst bei längeren Tagesstrecken sind die letzten Kilometer im Elektromodus zu absolvieren. Möglich macht das ein – allerdings nur optional erhältliches – intelligentes Navigationssystem, das die Energie des Akkus entsprechend der Anforderungen verteilen und einsetzen kann. Liegt das eingegebene Ziel zum Beispiel in einer Zone, die lediglich abgasfrei zu befahren ist, regelt der Bordrechner das Wechselspiel des Systems so, dass für die letzten Kilometer der Verbrenner nicht mehr benötigt wird.
Optisch ist die Überarbeitung des Tiguan vor allem an der Front mit dem SUV-Kühlergrill zu erkennen. Die Motorhaube wirkt aufgrund der pfeilförmig zulaufenden Sicken prägnanter, der neue Grill samt den in die Radhäuser reichenden LED-Scheinwerfern breiter.
Viel Technik lässt den Tiguan e-Hybrid bei etwa 42.000 Euro starten
Im Innenraum hält wie schon beim Golf die Digitalisierung Einzug. Eine neue Lenkradgeneration mit Touch-Bedienung gehört zählt ebenso dazu wie die Bedienung der Klimafunktionen mit Touch-Slidern und Touch-Flächen.
Das Infotainment-System MIB3 verbessert die Vernetzung mit dem Internet, hat eine eigene SIM-Karte und ist damit immer online. Zahlreiche Dienste wie Apple Carplay oder Android Auto funktionieren jetzt, ohne dass das Smartphone per Kabel verbunden sein muss. Zudem kann das Kompakt-SUV dank des neuen „Travel Assist“ bis Tempo 210 assistiert gefahren werden. Abstandsradar und Spurhalteassistent übernehmen Lenken, Beschleunigen und Bremsen des Tiguan. Der Fahrer muss aber die Hände am Lenkrad lassen. Der Notbremsassistent ist außerdem zukünftig in der Lage, Fußgänger, die offenbar gleich die Straße überqueren wollen, zu registrieren. Der Preis für den Plug-in-Hybrid wird zwischen 42.000 und 43.000 Euro liegen.