Es war zu erwarten, dass Hyundai nach dem EV9 ein Elektro-SUV der gleichen Größenklasse bringt. Im Lauf des Jahres soll er auch nach Deutschland kommen. Erste Eindrücke stammen von der für die USA und andere Länder bestimmten Variante.

Der Hyundai Ioniq 9 soll neue Maßstäbe in der Welt der vollelektrischen SUVs setzen. Als Flaggschiffmodell der Ioniq-Reihe kombiniert er futuristisches Design, beeindruckende Leistung und fortschrittliche Technologien auf der bewährten EGMP-Plattform (Electric Global Modular Platform) mit 800 Volt. Seine Markteinführung ist für Anfang 2025 in Südkorea und den USA geplant, später im Jahr soll er dann auch nach Europa kommen.

Big Block

Mit einer Länge von 5,6 m, einer Breite von 1,98 m ohne Außenspiegel und einer Höhe von 1,79 m beeindruckt der Ioniq 9 allein schon durch seine Präsenz. Sein Radstand von 3,13 m, der längste, den Hyundai je angeboten hat, sorgt für ein großzügiges Raumgefühl im Innenraum. Das aerodynamische Design, das mit digitalen Seitenspiegeln einen Luftwiderstandsbeiwert von 0,26 erreicht, unterstreicht die Effizienz des Fahrzeugs. 16 verfügbare Außenfarben runden das Erscheinungsbild ab.

Das Herzstück des Ioniq 9 ist eine 110,3-kWh-fassende Lithium-Ionen-Batterie, die in der Longrange-Version mit Heckantrieb eine beeindruckende Reichweite von bis zu 620 km nach WLTP-Standard ermöglichen soll – ein Spitzenwert in dieser Klasse. Dank einer Schnellladefunktion soll der Akku des Ioniq 9 10 bis 80 % der Kapazität in nur 24 Minuten nachlegen. Wir sprechen hier also von einer Peak-Ladeleistung von 350 kW.

Drei Antriebsvarianten stehen zur Wahl: Heckantrieb Longrange mit 160 kW und 350 Nm, Allradantrieb Longrange mit 70 kW Frontmotor und 160 kW Heckmotor, Performance AWD jeweils 160 kW Motoren vorne und hinten. Letzterer schafft die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h trotz eines Leergewichts von etwa 2,7 Tonnen innerhalb von nur 5,2 Sekunden. Alle Modelle erreichen übrigens eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h.

Fahrender Tanzsaal

Im Innenraum bietet der Ioniq 9 ein luxuriöses Fahrerlebnis auf drei Sitzreihen, mit Relax-Sitzen in der ersten und zweiten Reihe sowie optional drehbaren Sitzen in der zweiten Reihe. Ein Panoramadach sorgt für ein luftiges Raumgefühl, während nachhaltige Materialien wie recycelte PET-Flaschen und Biofarben das umweltfreundliche Konzept des Fahrzeugs unterstreichen sollen.

Der Kofferraum ist flexibel nutzbar: Mit umgeklappter dritter Sitzreihe stehen bis zu 908 l Ladevolumen zur Verfügung. Die abnehmbare Mittelkonsole ermöglicht zusätzlichen Stauraum, und modernste Technologien wie Over-the-Air-Updates, KI-Spracherkennung oder das optionale Bose-Soundsystem mit 14 Lautsprechern werden sicherlich jede Fahrt zum Genuss machen.

Sicherheitsaspekte werden natürlich auch beim Ioniq 9 großgeschrieben. Mit zehn Airbags und einer Aluminiumkarosserie zur Gewichtsreduktion ist der SUV bestens gerüstet. Zu den fortschrittlichen Assistenzsystemen gehören unter anderem ein autonomer Notbremsassistent, ein Spurhalteassistent und eine intelligente Verkehrszeichenerkennung. Das Infotainment-System wird von einem nahtlosen 12-Zoll-Panoramadisplay dominiert, das alle relevanten Informationen übersichtlich präsentieren soll. Über die Vehicle-to-Load-Funktion können Haushaltsgeräte mit Strom versorgt werden, ideal für Campingausflüge oder Outdooraktivitäten.

Bruder im Geiste

Der Ioniq 9 bietet mit seinem McPherson-Fahrwerk vorne und einem Multilink-System hinten eine ausgewogene Fahrdynamik. Da bin ich mir persönlich ziemlich sicher. Er beeindruckt zudem mit einer Anhängelast von bis zu 2,5 Tonnen. Im Ioniq 9 präsentiert Hyundai  den großen bzw. den gleichgroßen Bruder des Kia EV9 und dem – das muss man ganz ehrlich sagen – fällt es schwer, auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen. Das Fahrzeug ist einfach extrem groß und natürlich auch teuer, und wir erwarten nicht, dass der Ioniq 9 unbedingt günstiger sein wird. Preise gibt es aktuell allerdings noch nicht.