
Zu 85 Prozent soll das Äußere mit dem Serienmodel übereinstimmen und das Interieur – nun ja – beansprucht bei dieser Studie viel künstlerische Freiheit für sich. Die Rede ist vom Alpine A390 beta, dem Konzept zum nächsten Fahrzeug aus Alpines „Dream Garage“. Ein fastback mit Platz für fünf, aber den fahrerischen Qualitäten der Rennflunder A110. Das macht neugierig
Schon 2025 soll der A390 auf unsere Straßen rollen, kurz vor dem Pariser Salon lüftet Alpine aber erst mal den Schleier über der Konzeptstudie mit dem Namenszusatz „beta“. Ein fünfsitziger Fastback mit Antriebspower satt, nämlich drei Motoren, einem vorne und zwei an der Hinterachse. Über die Systemleistung schweigt man sich noch aus, aber Torque Vectoring wird der 390er haben und damit die Fuhre samt Fahrer nach Kurven gieren lassen. Einen „Rennwagen im Anzug“ nennen die Designer den Entwurf und die Linie sieht zugegebenermaßen schnittig aus. Die vorderen Lüftungsführungen sollen in der Serie erhalten bleiben, hinten hingegen ist bei der Studie einiges motorisch bewegbar um den Strömungswiderstand zu optimieren – das wird wohl im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke bleiben. Das gilt sicher auch für die leuchtenden Elemente in den Felgen, die Kameras statt der Außenspiegel haben wohl größere Chancen. Aber über Details hüllt man sich bei Alpine noch in Schweigen. Dafür schwelgt man in Metamorphosen um das Interieur zu beschreiben, das es so auf keinen Fall in die Serie schafft.

Design bestimmt das Bewusstsein
Das beginnt beim Lenkrad, das zwischen einer Lifestyle- und einer kompakteren Renn-Geometrie wechseln kann, wenn man einen entsprechenden Schalter im Fahrzeug betätigt. Gleichzeitig bewegt sich der Fahrersitz in eine tiefere und liegende Position, während die Pedalerie ein Stück nach oben fährt. Da spürt man das Formel1 Engagement von Alpine und wir sehen gleichzeitig diverse Rennlenkräder für Spielkonsolen vor uns.
Genauso wenig Chancen, das Kunstlicht der Produktion zu erblicken, haben die durchsichtigen Kopfstützen aus Kunststoff, die Fahrer und Beifahrer umhüllen wir eine flachgelegte Trockenhaube. Integriert finden sich hier Lautsprecher der französischen Hifi-Edelschmiede Devialet. Die können gerne in Serie gehen, wenn es nach uns geht. Das Grundthema im 390 ist die Bergwelt und deshalb sieht der Boden aus wie eine sortiert hingefallene Klinikpackung Toblerone. Die dreieckigen Profile stehen natürlich für die Bergwelt, die ja den Namen Alpine ursprünglich inspiriert hat. Die Kanten bilden dann ja auch wieder ein A, womit wir irgendwie wieder bei Alpine landen. Das Fahrerdisplay besteht aus drei hintereinander gestaffelten Ebenen, so sollen die Informationen auf den Fahrer zufliegen, wie die Straße auf den Alpine.

Was wirklich kommt
Doch genug gelästert. Projizieren wir das Gesehene mal auf das kommende Jahr. Wir sehen da eine sportliche Limousine mit einem mutmaßlich sehr potenten Antriebsstrang. Die Basis bildet die AmpR-Plattform medium von Renault, wobei man in den braven Fahrzeigen des Hauses eher keine Konfiguration mit drei Motoren finden wird. Insofern hat der A390 schon ein deftiges Alleinstellungsmerkmal und dürfte auf der Straße ein echter Genuss werden, besonders in Kurven und auf anspruchsvollen Strecken. Andererseits kann man mit dem Alpine auch lässig in den Urlaub fahren, den Nachwuchs zur Schule bringen oder den Wocheneinkauf machen, ohne befürchten zu müssen, dass drei weitere Fahrzeuge auf dem Parkplatz stehen. Und dass die Zukunft von Alpine vollelektrisch ist, steht ohnehin fest. Freuen wir uns also auf den A390 im kommenden Jahr und vielleicht noch mehr auf den elektrischen Nachfolger der A110 in 2026.